Gerda Schneider https://www.gerda-schneider.de Die schatzsucherin de-de Gerda Schneider Fri, 25 Apr 2025 05:38:35 +0200 Fri, 25 Apr 2025 05:38:35 +0200 Gerda Schneider news-60 Wed, 15 May 2024 12:31:00 +0200 Der Weg zum Glück https://www.gerda-schneider.de/schatztruhe/detail/der-weg-zum-glueck/ „Der Weg zum Glück besteht darin, sich um nichts zu sorgen, was sich unserem Einfluss entzieht“. Dieses Zitat stammt von Epiktet, der vor etwa 2000 Jahren gelebt hat. Ist das in unserer Zeit noch relevant? Ich glaube schon. Wie oft sind wir genervt von anderen Menschen, die wir nicht ändern. Wie oft sind wir gestresst vom Chaos des Alltags, das einfach geschieht. Wie oft machen wir uns Sorgen um Dinge, die niemals eintreten. Ganz ehrlich: die meisten Dinge, um die wir uns sorgen, treten nicht ein, oder?

Wenn es uns gelänge, uns um nichts zu sorgen, was sich unserem Einfluss entzieht, wären wir so viel glücklicher und gelassener. Stellen Sie sich vor, welche Auswirkungen das auf uns, unser Umfeld und die Gesellschaft hätte. 
 
Ich stolpere immer wieder über die stoische Philosophie, die so einiges mit der Achtsamkeit gemeinsam hat. Die stoische Philosophie wurde in Athen im frühen 3. Jahrhundert v. Chr. begründet und prägte Denker wie Epiktet, Seneca und Marc Aurel. Sie waren der Überzeugung, dass der einzige wahre Reichtum im Leben moralischer Reichtum ist und betonten Tugenden wie Mut, Gerechtigkeit, Weisheit und Mäßigung.
 
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Stoizismus ist, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren und alles, was außerhalb unserer Kontrolle liegt, loszulassen. Vielleicht kann das eine Einladung sein, unsere Vorstellungen von Kontrolle, Macht und Vorhersagbarkeit zu überdenken. Wir streben nach einer Welt, in der alles vorhersehbar, kontrollierbar und beherrschbar ist. Und doch erleben wir, dass das nicht so ist – und das erzeugt Stress. Kriege, Überschwemmungen, Erdbeben, Trockenperioden und Klimaveränderungen nehmen zu, wir werden täglich mit negativen Nachrichten aus aller Welt konfrontiert. Durch die Digitalisierung verändert sich die Berufswelt immer schneller, die künstliche Intelligenz dringt in unser Leben ein und zeigt uns Begrenzungen des menschlichen Denkens. Die Corona Epidemie hat so manche Spuren hinterlassen.
 
Und es gibt so vieles anderes im Chaos des Lebens, das wir nicht kontrollieren können – auch wenn wir das manchmal glauben. Wir werden altern, wir werden enttäuscht, wir werden mit Krankheit und Tod konfrontiert, wir erleben stressige Momente, wir machen Fehler. Buddha hat das mal den ersten Pfeil genannt, der uns trifft. Auf all das haben wir wenig bis keinen Einfluss. Unser Einflussbereich liegt darin, wie wir mit diesen Ereignissen und Schwierigkeiten umgehen und wie wir darauf reagieren. Verurteilen wir uns selbst und verstärken die negativen Emotionen dadurch: „Ich bin so blöd“, „Ich kann das nicht…“, „Ich muss …“, „Immer ich“ und so weiter? Das ist laut Buddha der zweite Pfeil. Den schießen wir auf uns selbst ab. Stattdessen könnten wir aber auch erkennen, dass wir jetzt darauf keinen Einfluss haben und es akzeptieren. Wir könnten in Würde altern und loslassen, was zur Jugendzeit gehört. Wir könnten mitfühlend mit uns umgehen und aus Fehlern lernen. Wir könnten geduldig sein und anerkennen, dass sich so manches nicht erzwingen lässt. Wir können vertrauen, dass alles gut wird.
 
Die Stoiker lehren ein Schlüsselprinzip der Achtsamkeit: die Erkenntnis, dass wir die Herausforderungen des Lebens nicht ändern, aber unsere Reaktionen darauf steuern können, um mit der Situation besser umzugehen. Das erlaubt uns, Schwierigkeiten als Teil des Lebens zu akzeptieren und Wege zu finden, damit konstruktiv umzugehen: mit Willenskraft, mit Optimismus und Selbstempathie. 
 
So weist auch das moderne Konzept der Resilienz Überschneidungen mit den Prinzipien der stoischen Philosophie auf. Dabei geht es darum, innere Stärke und Gelassenheit zu entwickeln, indem Dinge akzeptiert werden, die nicht zu ändern sind und die Dinge, die wir kontrollieren können, aktiv zu beeinflussen. Dabei helfen Optimismus und positive Emotionen, die Überzeugung selbstwirksam zu sein, Geduld, Disziplin und stabile Beziehungen bzw. die Verbundenheit mit anderen Menschen.
 
Ich denke, dass es eine wichtige Zukunftsfähigkeit ist, mit Unsicherheit umzugehen und zu akzeptieren, dass der Wandel unvermeidlich ist. „Panta rhei“ oder alles fließt… das einzig Beständige im Lauf der Zeit ist die Veränderung. Alles geht vorbei. Wir können viele Dinge nicht verhindern, aber wir haben Einfluss darauf, wie wir damit umgehen. Konzentrieren wir uns also auf das, was wir tatsächlich kontrollieren können: unsere Gedanken, Gefühle, Einstellungen, Ziele, Meinungen, Wünsche, Träume… 
 
Auch wenn die Achtsamkeit ihre Wurzeln in der buddhistischen Tradition hat, so gibt es doch gewisse Gemeinsamkeiten mit der stoischen Philosophie, z.B. die Konzentration auf das Hier und Jetzt. Indem wir unsere Aufmerksamkeit bewusst auf den gegenwärtigen Moment lenken, gelingt es uns, Vergangenes sowie Sorgen in der Zukunft loslassen. Beide Ansätze, die Achtsamkeit und der Stoizismus, bieten uns wertvolle Hinweise, unsere mentale und emotionale Gesundheit zu stärken, bewusster zu leben und eine starke Verbundenheit zu uns selbst, anderen Menschen und der Umwelt zu spüren. Damit haben wir einen Schlüssel in der Hand, der uns innere Ruhe und Gelassenheit schenken kann – mitten in all dem Chaos und der Stürme des Lebens.

Erinnern wir uns ab und zu daran, uns nur um das zu sorgen, worauf wir Einfluss haben.

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news-59 Wed, 08 Nov 2023 19:01:00 +0100 Der Kreislauf des Lebens https://www.gerda-schneider.de/schatztruhe/detail/der-kreislauf-des-lebens/ Im November fallen die letzten Blätter. Die Tage werden kürzer, das Nebelgrau beherrscht manche Tage. Der Herbst zeigt uns, wie loslassen gelingt, damit wieder Neues entstehen kann. Die Laubbäume lassen ihre Blätter los, damit im Frühjahr wieder neue entstehen können. Das Laub fällt auf die Erde und taucht wieder in den Kreislauf des Lebens ein.
 
Der November ist geprägt von Gedenktagen wie Allerheiligen oder den Totensonntag, an denen wir mit der Endlichkeit des Lebens konfrontiert werden. Sich mit der eigenen Vergänglichkeit, der eigenen Verletzlichkeit auseinanderzusetzen, macht uns Angst. Und doch erinnert es uns daran, dass unsere Zeit hier auf Erden begrenzt ist. Wie könnten wir das Leben, den jetzigen Moment aber schätzen, wenn wir nicht wüssten, dass wir irgendwann sterben werden. Es ist doch gerade die Vergänglichkeit, die das Leben kostbar macht und die uns lehrt, ganz bewusst im Hier und Jetzt zu leben – von Moment zu Moment. 
 
Irgendwann geht es uns wie dem Laub, das gerade von den Bäumen fällt. Wir tauchen wieder ein in den Kreislauf des Lebens, indem wir zu Erde zurückkehren. Und doch wird ein Stück von uns weiterleben – in unseren Kindern, in unseren Werken, in den Erinnerungen von Menschen, denen wir etwas bedeutet haben. Ist das nicht tröstlich? 
 
Wir erinnern uns im November bewusst an Menschen, die wir geliebt und die uns etwas bedeutet haben. Wir setzen uns dabei mit dem Tod auseinander – und mit der Tatsache, dass auch er zum Leben dazu gehört. Das ist schwer zu akzeptieren und tut manchmal sehr weh – und sehr lange. Das ganze Leben ist ein unaufhörlicher Prozess des Werdens und Vergehens.  
 
Mit dem Bewusstsein der Endlichkeit unseres Lebens haben wir die Chance zu erkennen, was wirklich wichtig ist und was dem Leben einen Sinn gibt. Das Bewusstsein der Vergänglichkeit ist auch ein gutes Mittel, um Gelassenheit und Gemütsruhe zu entwickeln. Jede Krise geht vorbei. Schöne wie auch schreckliche Situationen kommen und gehen – das gilt auch für Gedanken oder Gefühle. Was auch immer passiert: Es geht vorbei. Dieses Bewusstsein hilft uns vielleicht gerade in Krisenzeiten die Ruhe zu bewahren. Tief durchatmen und die Dinge mit Distanz betrachten: „Es ist wie es ist. Und: es geht vorbei.“ ... auch wenn es manchmal lange dauern mag. 
 
Wie dunkel die Wolken, wie dicht der Nebel, wie düster es gerade sein mag. Denken Sie stets daran: Die Wolken sind nicht der Himmel!

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news-58 Sun, 06 Aug 2023 17:17:00 +0200 Lass mich langsamer werden... https://www.gerda-schneider.de/schatztruhe/detail/lass-mich-langsamer-werden/ Urlaubszeit – Zeit, die Seele baumeln zu lassen, zu entspannen, langsamer zu werden. Raus aus dem Hamsterrad, dem Funktionieren müssen, der Geschwindigkeit des Alltags und rein in die Hängematte, die Muße und die Langsamkeit der freien Zeit. Mein Einstieg in die Langsamkeit der Urlaubszeit ist seit Jahren ein Schweige-Retreat - dieses Jahr am Benediktushof bei Würzburg. Ein kompletter Rückzug aus dem Alltag nach arbeitsreichen fünf Monaten. Stille. Nichts entscheiden, sich um nichts kümmern, nichts tun – einfach mit dem sein, was ist. Ein intensives „Trainingslager“ mit Meditation im Sitzen, Gehen und in Bewegung.  Ich werde oft gefragt, wie das so ist bei einem solchen Retreat, was das bringen soll und manche machen sich darüber lustig. Ehrlich gesagt, ist es gar nicht so einfach zu beschreiben, was da passiert - äußerlich und innerlich. Es ist eine tiefe Erfahrung und ich denke, dass dabei jede Person etwas anderes erfährt und erlebt. Für mich war es eine bereichernde Zeit, in der ich innere Ruhe und Klarheit erfahren habe. Mein Tempo ist immer noch langsamer und ich merke, es tut mir gut.

Vielleicht tut es auch Ihnen gut, es etwas langsamer anzugehen: Nicht „schnell“ noch was essen, oder duschen, oder jemanden anrufen - sondern ganz bewusst und langsam zu essen, zu duschen oder anzurufen, mit voller Aufmerksamkeit und mit so viel Zeit wie es eben dauert. Wie viele Dinge rauschen einfach an uns vorbei. Was alles nehmen wir gar nicht mehr bewusst wahr. Die Urlaubszeit eine Chance, Dinge langsamer anzugehen und bewusster zu erleben. Vielleicht beginnen Sie damit, langsamer zu gehen...

Lass mich langsamer gehen,
entlaste das eilige Schlagen meines Herzens
durch das Stillwerden meiner Seele.

Lass meine hastigen Schritte stetiger werden
mit dem Blick in die Weite der Ewigkeit.

Gib mir inmitten der Verwirrung des Tages
die Ruhe der ewigen Berge.

Löse die Anspannung meiner Nerven und Muskeln
durch die sanfte Musik der singenden Wasser,
die in meiner Erinnerung lebendig sind.

Lass mich die Zauberkraft des Schlafes erkennen,
die mich erneuert.
Lehre mich die Kunst
des freien Augenblicks.

Lass mich langsamer gehen,
um eine Blume zu sehen,
ein paar Worte mit einem Freund zu wechseln,
einen Hund zu streicheln,
ein paar Zeilen in einem Buch zu lesen.

Lass mich langsamer gehen und gib mir den Wunsch,
meine Wurzeln tief in den ewigen Grund zu senken,
damit ich empor wachse
zu meiner wahren Bestimmung.

(Autor unbekannt, aus Afrika)

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news-57 Wed, 08 Mar 2023 11:14:00 +0100 Weltfrauentag: Embrace Equity https://www.gerda-schneider.de/schatztruhe/detail/weltfrauentag-embrace-equity/ Chancengerechtigkeit ist mir schon immer ein großes Anliegen – und ich gebe zu: manchmal verzweifle ich an diesem Thema. Die Welt ist nicht gerecht und es haben nicht alle die gleichen Chancen. Kinder aus Familien mit wenig Einkommen haben in der Regel schlechtere Bildungschancen, auch in Deutschland. Viel zu viele Menschen leben in Armut und haben keinen Zugang zu grundlegender Gesundheitsversorgung, sauberem Wasser, ausreichender Nahrung, von Bildung ganz zu schweigen. Weltweit verdienen Frauen immer noch weniger als Männer und arbeiten häufiger in schlecht bezahlten Berufen. Das Gesundheitspersonal ist in der Mehrzahl weiblich und auch unbezahlte Pflege- und Sorgearbeit für Kinder und Eltern werden meist von Frauen geschultert. Im Durchschnitt arbeiten Frauen oft mehr Stunden als Männer, werden aber für weniger bezahlt. Kochen Putzen, Kinderbetreuung, Pflege bei Krankheit, Unterstützung von nahestehenden Menschen bis zur Altenpflege – das alles ist harte, unbezahlte Arbeit. Vielen Frauen bleibt nichts anderes übrig, ihre Arbeitszeit zu reduzieren und kürzen damit automatisch ihren Rentenanspruch. Man spricht von einer „Mental-Load“-Falle für Frauen, die dazu führen kann, dass die Verantwortungslast in eine Überlastung mündet und im Burn-out endet. Zudem sind Frauen nach wie vor in politischen Gremien unterrepräsentiert, was zu einer geringeren Teilhabe an Entscheidungsprozessen führt.

Die Frage ist: Was können wir tun?

Zunächst gilt es zu akzeptieren, dass Menschen unterschiedliche Voraussetzungen, Ressourcen und Fähigkeiten haben. Unser Bestreben sollte es sein, Rahmenbedingungen zu schaffen, die Chancengerechtigkeit ermöglicht.

Wir sollten mehr in die Bildung investieren: kleinere Klassen, mehr Förderung von benachteiligten Kindern, ein Lehrplan, der Lust am Lernen vermittelt und keinen Druck durch Noten. Gehirngerechtes Lernen, das Freude macht, soziale Fähigkeiten stärkt und Selbstbewusstsein aufbaut. Ausreichende Kita- und Kindergartenplätze, in denen Kinder ihre Kreativität ausleben dürfen und ganz individuell gefördert werden.

Wir sollten die Pflege- und Fürsorgearbeit von Frauen nicht nur schätzen, sondern auch mit einem Wert bemessen. Man könnte an einen Ausgleich in der Rentenkasse denken, an bessere Unterstützungsleistungen bei häuslicher Pflege. Darüber hinaus gilt es, die Rahmenbedingungen auch für professionelles Pflegepersonal zu verbessern.

Wir sollten Frauen weltweit wirtschaftlich stärken: Dazu gehören würdevolle und sichere Arbeitsverhältnisse, gerechte Entlohnung, Teilhabe an Entscheidungsprozessen, Zugang zu Bildung und Programmen zur Unternehmensführung und Selbständigkeit.

Wir sollten Frauen ermutigen, nicht die gesamte Last und Verantwortung in der Familie zu tragen. Familie ist ein Gemeinschaftsprojekt und Frauen sollten lernen, nicht nur Aufgaben, sondern auch Verantwortung abzugeben und zu vertrauen. Männer sollten lernen, Verantwortung zu übernehmen und mitzudenken. Kinder sollten lernen, dass auch sie nach ihren Fähigkeiten im Haushalt ihren Beitrag leisten können. Unternehmen sollten lernen, dass Elternsein Frauen und Männer betrifft und akzeptieren, dass beide ihr Engagement im Unternehmen zugunsten der Familie etwas zurückfahren. So erhalten sie die Gesundheit und Leistungsfähigkeit ihres Personals und tragen zur Chancengerechtigkeit bei. Langfristig führt eine solche Vorgehensweise zu neuen Rollenbildern, die uns als Gesellschaft stärkt und zu mehr Gerechtigkeit führt.

Wir stehen vor vielfältigen Herausforderungen: Klimawandel, Flüchtlingsströme, Digitalisierung, Altersarmut, politische Krisen, u.v.m. Wir brauchen alle Kräfte und eine Vielfalt von Denkweisen, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. Was wir jedoch im Moment sehen, ist eher eine Rückkehr zu alten Rollenmodellen, ein Wiederaufleben von patriarchalen Mustern und autoritären Regimes. Die Freiheiten von Frauen im Iran und in Afghanistan werden massiv eingeschränkt. In USA wurde das Recht auf Abtreibung geschwächt. Es gibt nach wie vor Frauenhandel, Gewalt gegen Frauen, Genitalverstümmelungen, Zwangsverheiratung, Zwangsprostitution…

Wir sehen, es gibt noch viel zu tun. Die Hälfte der Menschheit ist weiblich und es wäre doch dumm von uns, dieses Potential nicht zu nutzen. Wenn Arme immer ärmer und Reiche immer reicher werden, führt das zu Unfrieden und gefährdet die Demokratie. Kinder sind unsere Zukunft. Deshalb dürfen wir nicht zulassen, dass Kinder schlechtere Bildungschancen haben, weil sie mit ungünstigen Voraussetzungen gestartet sind.

Der internationale Weltfrauentag ist für mich deshalb ein wichtiger Tag, um auf die Missstände aufmerksam zu machen. Es ist aber auch ein Tag, Visionen für eine gerechte Welt zu entwickeln. In diesem Bestreben dürfen wir nicht nachlassen. Nur in einer gerechten Welt können alle Menschen ihre Potentiale entfalten. Nur in einer gerechten Welt kann Teilhabe und Demokratie funktionieren. Nur in einer gerechten Welt finden Kooperation, Kreativität, innovative Ideen und Mitgefühl einen guten Nährboden.  

Frauen leisten schon jetzt einen großen Beitrag. Auch ohne „formale“ Macht, haben Sie die Kraft, Dinge zu beeinflussen. Sie leisten viel Gutes: als Frauen, Mütter und Großmütter, als Politikerinnen und Wissenschaftlerinnen, in Unternehmen, Verwaltungen und sozialen Einrichtungen, im Ehrenamt und in der Pflege und vielem mehr. Sie sind wirksam in der Familie, in Organisationen, in der Gesellschaft und in der Politik. Sie gestalten und setzen ihre Fähigkeiten und Stärken auf vielen Feldern ein. Sie haben ein Recht darauf, dass man ihnen mit Respekt begegnet und ihre Würde achtet. Es sollte selbstverständlich sein, dass sie die gleichen Chancen haben wie Männer – zum Wohle der ganzen Gesellschaft.

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news-56 Sun, 08 Jan 2023 12:16:00 +0100 Weniger Stress im neuen Jahr? Wie das gelingen kann … https://www.gerda-schneider.de/schatztruhe/detail/weniger-stress-im-neuen-jahr-wie-das-gelingen-kann/ Haben Sie sich für das neue Jahr etwas vorgenommen? Weniger Stress? Mehr für die Umwelt tun? Mehr Zeit für die Familie? Dann sind Sie in guter Gesellschaft. Laut einer Umfrage im Auftrag der DAK sind dies für 2023 die wichtigsten Vorsätze der meisten Menschen in Deutschland. Das waren sie im Jahr 2020 auch schon, nur dass sich noch mehr Menschen weniger Stress wünschen. In meinen Trainings und Coachings höre ich oft solche „Ziele“. Viele möchten weniger Stress und mehr Zeit für die wichtigen Dinge. Es liegt jedoch nicht an der Zeit. Die Zeit ist da – und ich entscheide in jedem Moment, was ich jetzt mache. Putze ich die Wohnung, schreibe ich noch drei E-Mails oder spiele ich mit meinem Kind? Oder mache ich vielleicht sogar alles gleichzeitig? Kaufe ich verarbeitete Lebensmittel im Discounter oder Gemüse auf dem Markt? Fahre ich mit dem Auto, dem Bus oder mit Fahrrad in die Stadt?

Die Umsetzung von Vorsätzen besteht also aus vielen kleinen Entscheidungen, die ich treffe. Dabei geht es immer wieder um die Frage: „Was will ich wirklich?“ und „Was ist jetzt wichtig?“. Natürlich kann ich planen, was ich morgen mache. Ob ich das jedoch wirklich umsetze, entscheide ich dann morgen – also wieder JETZT.  

Wie oft höre ich „…aber ich muss doch!“. Nein, müssen Sie gar nichts. Sie entscheiden sich für oder gegen etwas – und jede Entscheidung hat ihren Preis. Wenn Sie Verantwortung für Ihr Handeln und ihre Entscheidungen übernehmen, ist das manchmal unbequem und kostet Energie. Es schafft aber Freiheit. Die innere Freiheit, in jedem Moment ganz bewusst zu entscheiden, was Sie jetzt tun – oder nicht tun. Wir sind so oft im Autopiloten, fühlen uns getrieben von eigenen und fremden Ansprüchen, unbewussten Glaubenssätzen, Einstellungen, Bewertungen. Das spart einerseits Energie, andererseits schränkt es uns ein und hindert uns daran, unsere Vorsätze umzusetzen. Wir wissen im Grunde, wie wir den Stress reduzieren können, wie wir uns umweltbewusst verhalten, wie wichtig soziale Kontakte und die Familie sind. Wir setzen jedoch das, was wir wissen, nicht in Verhalten um. Wir habe kein Wissensproblem, sondern ein Umsetzungsproblem.

Wie gelingt es uns also, in die Umsetzung zu kommen?  Ganz einfach: Treffen Sie die richtigen Entscheidungen im richtigen Moment – ganz bewusst. Die richtige Entscheidung ist das, was ich wirklich von Herzen will und womit wir Gutes tun - für einen Menschen, der gerade da ist oder für uns selbst. Der richtige Moment ist JETZT - das ist der einzige Moment, der uns zum Handeln gegeben ist. Und immer, wenn Sie denken „Ich muss doch…“, ersetzen Sie diesen Gedanken durch „Ich entscheide mich, …“ oder „Ich will …“. Nehmen Sie das Heft in die Hand und überlegen Sie in jedem Moment: „Wer oder was ist jetzt wichtig?“ Dabei kann die Frage helfen: „Wenn ich nur eine wichtige Sache erledigen könnte, welche wäre das?“

Was auch helfen kann, sind Routinen. Sie wollen weniger Stress? Dann beginnen Sie den Tag mit einer achtsamen Morgenroutine, etablieren Sie feste Pausenzeiten oder beenden Sie den Tag mit einem Spaziergang, bei dem Sie ganz bewusst beim Gehen sind. Sie möchten sich umweltbewusster verhalten? Dann machen Sie es zur Routine, nur noch am Wochenende Fleisch oder Wurst zu essen. Oder das Auto einen Tag in der Woche stehen zu lassen. Sie möchten mehr Zeit mit der Familie oder Freunde verbringen? Dann ernennen Sie den Mittwoch von 18 - 19 Uhr zum Spieleabend mit den Kindern oder den Samstag von 15 - 17 Uhr zum Wandernachmittag. Routinen - also Dinge am gleichen Ort zur gleichen Zeit mit den gleichen Menschen zu tun - sparen Energie und sind somit leichter umsetzbar.

Noch ein Tipp zum Schluss: halten Sie Ihre Ziele klein und Ihre Träume und Visionen groß. Nehmen Sie sich etwas weniger konkret vor als sie glauben durchhalten zu können. Vielleicht machen Sie eine kleine „Challenge“ für sich daraus. Damit trainieren Sie Disziplin und Durchhaltefähigkeit. Wenn Sie also täglich 30 Minuten meditieren möchten, dann fangen Sie mit 5 Minuten täglich an - das aber ganz konsequent für 10 Tage - am gleichen Ort zur gleichen Zeit. Wenn Sie das schaffen und merken, wie gut es ihnen tut, dann erhöhen Sie die „Dosis“. Das können Sie auch mit allen anderen Übungen machen, die Ihnen helfen, den täglichen Stress zu reduzieren. Gehen Sie in der Mittagspause konsequent 10 Minuten spazieren für 10 Tage - zur gleichen Uhrzeit den gleichen Weg. Achten Sie dabei bewusst auf Ihre Gedanken, fokussieren Sie sich auf Ihre Schritte oder auf das, was Sie sehen, was Sie hören oder riechen. Trainieren Sie, Ihren Fokus zu lenken und ganz bei sich zu sein. Das nennt man Achtsamkeit und ist eine Übung, langfristig den Stress zu reduzieren.

Achtsamkeit lehrt uns, jeden Moment des Lebens bewusst wahrzunehmen, ohne zu bewerten. Damit gelingt es, aus der Stressspirale auszusteigen, weil Stress meist durch bewertende Gedanken entsteht. Erst wenn wir denken, dass uns etwas nervt, wir etwas nicht schaffen, wir unter Druck sind, … entsteht Stress. Wenn wir unsere Gedanken, Gefühle, Körperempfindungen mit Distanz betrachten können, ohne diese zu bewerten, gewinnen wir die innere Freiheit, unsere Handlungen bewusst zu wählen. Achtsamkeit ist ein mentales Training, das die Aufmerksamkeit schult und Denk- und Verhaltensmuster bewusst macht. Wie bei jedem Training, braucht es Ausdauer und Geduld.

Ich wünsche Ihnen für das neue Jahr, dass Sie mit Leichtigkeit und Gelassenheit durchs Leben gehen, dass Sie gesund und glücklich leben - von Moment zu Moment. Ich wünsche Ihnen auch, dass Sie die richtigen Entscheidungen treffen, um Ihren Stress zu reduzieren. Damit helfen Sie nicht nur sich, sondern auch Ihren Mitmenschen und der Umwelt. Denn nur, wenn es uns selbst gut geht, können wir auch Gutes tun. Bei allen Krisen um uns herum, lassen Sie uns zuversichtlich in das Jahr 2023 blicken und uns bewusst machen, wofür wir dankbar sein können. Neben all dem Leid gibt es viel Freude und Schönes im Leben. Bewahren wir uns den Blick dafür.

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news-55 Tue, 04 Oct 2022 19:47:00 +0200 Muss ich mich jetzt ärgern? https://www.gerda-schneider.de/schatztruhe/detail/muss-ich-mich-jetzt-aergern/ Jetzt hat er mich auch erwischt, der Corona Virus. Zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Zwei Tage hat mich der Ärger gequält und dann habe ich ihn gehen lassen. Das war gar nicht so schwer. Seit Beginn der Pandemie habe ich mich erfolgreich gegen das Virus gewehrt – oder hatte ich einfach Glück? Drei Tage vor dem Start unserer Jordanien Rundreise hatte ich Erkältungssymptome. Ich dachte, ich habe mich verkühlt – bei Regen und 10 Grad. Am Dienstag testete ich mich, weil am Mittwoch und Donnerstag zwei Präsenzseminare anstanden. Der Test war negativ. In der Nacht zum Mittwoch verstärkten sich die Erkältungssymptome und am nächsten Tag war der Test positiv. Das habe ich bisher noch nicht geschafft, ein Seminar mit 20 Personen zwei Stunden vor Beginn abzusagen. Am Samstag wollten wir in Urlaub fliegen, eine Woche Jordanien Rundreise. Wir hatten uns so darauf gefreut. Dann erfuhr ich zu allem Übel auch noch, dass die Reiserücktrittversicherung bei einer Corona Erkrankung nicht zahlt. Zu der Trauer über die verpasste Reise kam jetzt noch der Ärger über die Versicherung und ziemlich heftige Erkältungssymptome.

Dann habe ich mich gefragt: Muss ich mich jetzt ärgern? Ich kam zu dem Schluss: Worüber und wie lange ich mich ärgere, das entscheide immer noch ich. Meine Entscheidung: ich lasse es einfach sein. Ich akzeptiere, was ich eh nicht ändern kann. Ich lasse los, was ich eh nicht festhalten kann. Ich vertraue auf die Fairness der Versicherung und mache meinen Anspruch geltend. Ich mache mir jetzt keine Sorgen über etwas, das ich nicht weiß, ob es eintreten wird. Wie habe ich kürzlich gelesen: „Sorgen sind etwa so sinnvoll wie sich ein Pflaster auf eine Wunde zu kleben, die ich noch gar nicht habe.“ Wenn es soweit ist, kümmere ich mich um das Problem – falls es überhaupt eines wird. Also warum sich jetzt schon grämen?

Was bringt mir mein Ärger? Was bringen mir Sorgen? Ich fühle mich noch schlechter und es ändert an der Situation rein gar nichts. Es geht hier nicht darum, Gefühle zu unterdrücken. Es geht darum, die Gefühle zu akzeptieren. Denn Gefühle sind das, was uns Menschen ausmacht. Sie sind die Würze des Lebens, sie helfen uns, Entscheidungen zu treffen und prägen unser Verhalten. Während meiner Achtsamkeitsausbildung bin ich einem Gedicht begegnet, an das ich bei meinem Gefühlskarusell diese Tage oft denken musste: „Das Gasthaus“ von Rumi. Er lädt uns darin ein, alle Gefühle willkommen zu heißen, auch die schwierigen:

Das menschliche Dasein ist ein Gasthaus.
Jeden Morgen ein neuer Gast.
Freude, Depression und Niedertracht –
auch ein kurzer Moment von Achtsamkeit
kommt als unverhoffter Besucher.
Begrüße und bewirte sie alle!
Selbst wenn es eine Schar von Sorgen ist,
die gewaltsam dein Haus seiner Möbel entledigt.
Selbst dann behandle jeden Gast ehrenvoll,
vielleicht reinigt er dich ja für neue Wonnen.
Dem dunklen Gedanken, der Scham, der Bosheit –
begegne ihnen lachend an der Tür
und lade sie zu dir ein.
Sei dankbar für jeden, der kommt
denn alle sind zu Deiner Führung geschickt worden
aus einer anderen Welt.
Rumi

Das Gute an einem Gast ist, dass er wieder geht – und dann kommen neue Gäste. Es ist ein Kommen und Gehen – so wie auch Gefühle kommen und gehen. Es ist okay, sich zu ärgern. Es ist auch okay, den Ärger gehen zu lassen. Darf ich mir erlauben, einem Gast zu sagen, dass es mir gerade zu viel wird und ihn bitten, später zu kommen? Ich finde: Ja. Das ist auch dem Gast gegenüber fair, denn wer möchte denn bei jemandem zu Gast sein, dem es selbst nicht gut geht. Ich nicht.

Kann ich mir meine Gäste aussuchen? Nicht immer… aber das ist auch nicht schlimm. Wichtig ist, jeden Gast so zu akzeptieren, wie er ist. Ich darf Grenzen setzen. Ich entscheide, wie ich mit ihm umgehe. So ist das auch mit den Gefühlen, die durch Gedanken und Bedürfnisse entstehen. Mein Ärger über die Versicherung entspringt dem Gedanken, dass ich sie noch nie in Anspruch genommen habe und ich es unfair finde, wenn sie nun nicht zahlt. Ich könnte aber auch denken, dass es meine Verantwortung war nachzufragen, in welchen Fällen die Versicherung zahlt oder eben auch nicht. Ich könnte auch denken, dass es im Leben größere Katastrophen gibt. Wenn es mir gelingt, meine Gedanken und Gefühle achtsam und mitfühlend wahrzunehmen, sie zu akzeptieren, sie willkommen zu heißen, dann kann ich sie auch wieder loslassen und gehen lassen.

Ich bin jetzt wieder gesund, ich habe die Infektion gut überstanden. Die ruhige Woche mit viel Schlaf und Zeit für mich hat mir gutgetan. Ich freue mich auf meine Arbeit, die mir viel Sinn und Freude schenkt. Ich freue mich, nach der häuslichen Isolation auf Treffen und gemeinsame Aktivitäten mit meiner Familie und meinen Freunden. Ich freue mich darauf, jeden Tag etwas Neues zu erfahren und zu lernen.

Wenn ich das so schreibe, bin ich jetzt einfach dankbar und glücklich. Diese Gäste bewirte ich besonders gerne und gut, aber ich weiß, auch sie werden wieder gehen – und andere werden kommen. Ich werden sie alle begrüßen, bewirten und ehrenvoll behandeln - bis auch sie wieder gehen.

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news-54 Wed, 20 Jul 2022 18:46:00 +0200 Endlich Urlaub! Freizeit! Zeit für Muße? https://www.gerda-schneider.de/schatztruhe/detail/endlich-urlaub-freizeit-zeit-fuer-musse/ Muße - ein schönes Wort, das etwas aus der Zeit gefallen scheint. Muße für Dinge, die mir gut tun. Freie Zeit, um zur Ruhe zu kommen. Die Seele baumeln lassen. Dafür sind doch Urlaub und Freizeit da, oder? Ausbrechen aus dem Hamsterrad, rein in den Urlaub. Was nehmen wir uns nicht alles vor im Urlaub? Entspannen im Strandhotel, Wandern, Reisen, Zeit für die Kinder, Arbeiten, die sonst liegen bleiben und vieles mehr. Je nach Lebenssituation, Geldbeutel und persönlichen Vorlieben wird der Urlaub oft im Aktionismus verbracht. Wir verlagern den Leistungsdrang auf die angebliche schönste Zeit des Jahres, den Urlaub. Jetzt gilt es möglichst viel zu erleben und möglichst allen in der Familie gerecht zu werden. Die Gestaltung der Freizeit bedeutet meist nicht gerade freie Zeit.

Vielleicht würde uns allen ein bisschen mehr Muße oder Müßiggang gut tun – im Urlaub, aber vor allem auch in der Freizeit. Dabei sollte Muße nicht mit Trägheit verwechselt werden. Muße ist ein Zustand, in dem man absichtslos aktiv und offen ist für das, was kommt. Ganz im Hier und Jetzt sein. Eine Art von Achtsamkeit und gleichzeitig Munterkeit, die durchaus Bewegungsfreude, Offenheit für neue Erkenntnisse und produktives Träumen beinhaltet. Muße gibt Zeit zum Beobachten, zum Staunen, zum Wundern, zum Wahrnehmen, zum Fragen stellen und Antworten finden. Wirklich freie Zeit zu haben für all das, was gut tut.

Kinder beherrschen übrigens die Muße perfekt. Während wir von A nach B laufen und nur unser Ziel im Auge haben, nehmen sie Dinge wahr, an denen wir achtlos vorbei laufen: der Käfer auf dem Weg, die Blumen am Wegesrand, die Katze in der Wiese, die auf eine Maus wartet. Vielleicht würde es uns gut tun, in diesem Punkt von den Kindern zu lernen und uns ganz auf den Müßiggang einzulassen: kleine Auszeiten im Alltag und größere im Urlaub zu nehmen, in denen wir uns ganz der Muße hingeben. Also rein in die Hängematte, die Wolken beobachten, den Atem und den Körper spüren und einfach sein. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen Zeit für Muße - ob mit oder ohne Urlaub. Lassen Sie es sich gut gehen!

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news-23 Wed, 11 May 2022 08:41:00 +0200 Übungsfeld Elternsein - Gedanken zum Mutter- und Vatertag https://www.gerda-schneider.de/schatztruhe/detail/gedanken-zum-mutter-und-vatertag/ Im Wonnemonat Mai feiern wir Mutter- und Vatertag. Auch wenn man über den Wert solcher Tage streiten kann, ist es doch unbestritten, dass Mütter und Väter eine große Verantwortung haben und eine wichtige Rolle einnehmen, nicht nur für die Kinder, sondern auch in der Gesellschaft. Eltern erwerben bei dieser herausfordernden Aufgabe, die sie so manches Mal an ihre Grenzen bringt, wichtige Kompetenzen. Eltern haben ein weites Übungsfeld für soziale und kommunikative Kompetenzen sowie Selbst- und Zeitmanagement, Konfliktfähigkeit, Überzeugungskraft, Entscheidungsstärke und Ambiguitätstoleranz. Hier ein paar Beispiele:

Eltern üben sich in Geduld. Für Kinder bis zu einem gewissen Alter zählt nur das Hier und Jetzt. Eine Stunde, morgen, eine Uhrzeit- was ist das? Die Dinge dauern so lange wie sie dauern. Das gilt auch für manche Entwicklungen und Lernprozesse, wie zum Beispiel laufen lernen. 

Eltern üben sich in Gelassenheit. Wenn das Kind dreißig Mal das Spielzeug vom Hochstuhl auf den Boden fallen lässt, weil es fasziniert ist von der Schwerkraft – und dann so lange schreit, bis es die Eltern aufheben. Wenn pubertierende Jugendliche ständig ihre Grenzen austesten und Diskussionen vom Zaun brechen.

Eltern üben, Aufgaben zu delegieren -  und zwar so, dass es die Kinder ermutigt, dass sie stolz auf die Erledigung der übertragenen Aufgaben sind. So, dass sie nie überfordert sind, sondern daran wachsen.

Eltern üben Abgrenzung und Konsequenz. Erziehung erfordert Abgrenzung, dafür kann auch ein gesunder Egoismus wichtig sein. Ein Nein gilt es konsequent durchzusetzen.  

Eltern üben sich in Streitschlichtung. Kinder streiten – und müssen das auch. Eltern üben also die Rolle des Schlichters, des Mediators. Kinder haben einen sehr feinen Sinn für Gerechtigkeit und schärfen damit auch die Sinne ihrer Eltern.

Eltern üben, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Die Einstellung zu dem, was wirklich wichtig ist im Leben, ändert sich mit der Elternrolle fundamental. Die Prioritäten verschieben sich, so manches, was vorher ganz dringend war, kann auch mal warten.

Eltern üben, Vorbilder zu sein. Für Kinder sind ihre Eltern lange Zeit die Welt und ihre größten Vorbilder. Das ist eine große Verantwortung.

Eltern üben, neue Sichtweisen einzunehmen. Kinder lernen die Welt mit unseren Augen kennen und öffnen uns gleichzeitig die Augen für Dinge, die uns bisher verborgen waren.: eine Blume am Wegesrand, die Wolken am Himmel, ein Käfer auf dem Gehweg. Kinder öffnen und weiten den Blick auf die Welt.

Eltern üben, Entscheidungen zu treffen – und zwar für sich und für die Kinder. Zum Wohle der Kinder zu entscheiden hat eine andere Dimension als nur für sich selbst zu entscheiden. Viele Entscheidungen müssen spontan getroffen werden. Das Bauchgefühl wird damit gestärkt und es gibt vielfältige Chancen, aus Fehlern zu lernen.

Eltern üben, bedingungslose Liebe zu geben und zu empfangen. Die Liebe zu Kindern ist nicht an Bedingungen geknüpft. Und die bedingungslose Liebe der Kinder zu den Eltern ist ein großes Geschenk. 

Eltern üben sich darin, mutig und gleichzeitig demütig zu sein. Es erfordert Mut, Kindern den Weg zu ebnen und sie erziehen. Gleichzeitig fördert gerade diese Erziehung auch Demut. Eltern stellen ihre eigenen Interessen häufig hinter denen der Kinder zurück. Sie stellen Weichen, können aber nicht alle Einflüsse steuern. Irgendwann kommt die Zeit loszulassen. Die Einflüsse von außen werden stärker und da kann man nur demütig hoffen, dass man mit seiner Erziehung ein gutes Fundament bereitet hat. Damit die Kinder stark sind und im Sturm des Lebens bestehen.

Als dreifache Mutter habe ich langjährige Praxis im Üben. Mittlerweile sind meine Töchter erwachsen und ich darf zusehen, wie sie sich ebenfalls auf dieses Übungsfeld wagen. Glücklicherweise habe ich als Großmutter dabei eine ganz andere und sehr schöne Rolle. Dafür bin ich sehr dankbar.

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news-53 Tue, 08 Mar 2022 11:22:00 +0100 Gedanken zum Weltfrauentag https://www.gerda-schneider.de/schatztruhe/detail/gedanken-zum-weltfrauentag/ Aus Anlass des Weltfrauentags am 8. März wurde ich gefragt, was Frau sein für mich bedeutet und wie ich zum Weltfrauentag stehe. Ich fand diese Frage sehr spannend und habe mir dazu Gedanken gemacht, die ich hier teile. Frau – Mann – Mensch

Frau sein… ist das anders als Mann sein oder Mensch sein? Das war meine erste Überlegung. Ich denke, wir sind alle miteinander verbunden durch unser Mensch sein, egal ob Mann oder Frau. Und doch gibt es Unterschiede – zwischen Männern und Frauen, und natürlich auch zwischen Menschen. Es macht durchaus einen Unterschied, ob man als Mann oder Frau geboren wurde – in manchen Ländern und Kulturen einen kleineren, in vielen aber einen großen. Mädchen und Frauen wird die Bildung verwehrt, Frauen werden unterdrückt, geschlagen und erniedrigt. Sie sind in ihrer Freiheit und Berufswahl eingeschränkt, dürfen nicht wählen, nicht Auto fahren, nicht alleine ausgehen. Alles, was für uns ganz selbstverständlich ist, ist es in vielen Kulturen eben nicht. Wir dürfen nicht aufhören, gegen diese Ungerechtigkeiten und Unterdrückung der Frauen zu kämpfen.

Krieg, Terror und Gewalt

Mitten in Europa erleben wir gerade einen unsäglichen Krieg, der uns alle schockiert. Wir erleben seit Jahren Menschen, die vor Terror aus ihrer Heimat fliehen. Wir stehen fassungslos vor dem Ausmaß von sexuellem Missbrauch, sogar in der Kirche, und brauchen Frauenhäuser, in die Frauen und Kinder vor häuslicher Gewalt flüchten. Anstatt zu kooperieren und uns dem weltweiten Problem der Klimakrise gemeinsam zu stellen, gibt es Machtdenken, Konkurrenz und Gewalt. Ich frage mich manchmal, ob es mit mehr Weiblichkeit in der Politik und an den richtigen Stellen anders laufen würde. Ob wir weniger atomare Bedrohung, weniger Waffen, weniger Konkurrenz und mehr Kooperation zwischen den Staaten hätten. Ich hoffe sehr, dass ein Umdenken stattfindet und wir im 21. Jahrhundert einen anderen Umgang mit den Krisen finden. Im Moment sieht es leider nicht so aus.

#break the bias

Das war das diesjährige Motto des Weltfrauentags am 8. März, also stoppt die Voreingenommenheit. Damit soll auf Stereotype und Vorurteile gegenüber Frauen und Mädchen hingewiesen werden. Diese Voreingenommenheit führt immer noch zu sozialer Ungleichheit aufgrund von Kategorisierungen. Auch wenn wir hier in Deutschland viel erreicht haben, ist es immer noch normal, dass Frauenberufe schlechter bezahlt werden, dass Frauen eher beruflich zurückstecken und sich mehr um Kinder und Haushalt kümmern.

So haben Frauen 2021 in Deutschland durchschnittlich 18 Prozent weniger verdient als Männer (lt. Statistisches Bundesamt).  Frauen wenden laut Bundesfamilienministerium pro Tag im Durchschnitt über 52 Prozent mehr Zeit für unbezahlte Sorgearbeit wie Kindererziehung, die Pflege von Angehörigen oder ein Ehrenamt auf als Männer.

Es gibt noch etwas zu tun

Ich finde es gut, dass wir am Weltfrauentag nicht nur Frauen wertschätzen, sondern auch bewusst darauf schauen, in welchen Lebensbereichen Frauen auf der ganzen Welt immer noch benachteiligt sind. Da gibt es viele Felder: (bessere) Bildung für Mädchen, mehr Beteiligung von Frauen an politischen Entscheidungsprozessen, die Gleichstellung von Frauen im Beruf, Chancengerechtigkeit, mehr Frauen in Führungsetagen und so fort. Auch die Altersarmut ist weiblich, was auch dem geschuldet ist, dass Frauen ihre Erwerbstätigkeit erheblich zurückfahren, wenn sie Kinder bekommen. Hier wirken noch Rollenmuster und Voreingenommenheit: den Begriff der Rabenmutter gibt es nur bei uns. Wenn sich ein Paar entscheidet, Kinder in die Welt zu setzen, ist es meiner Ansicht nach eine gemeinschaftliche Verantwortung, die Mann und Frau gleichermaßen übernehmen sollten. Was spricht dagegen, dass auch Männer ihre Berufstätigkeit für ein paar Jahre einschränken. Wenn eine junge Frau in „gebärfähigem Alter“ einen Job sucht, gibt es ganz oft die Bedenken, dass sie vielleicht bald Kinder bekommt und dann ausfällt. Bei jungen Männern in „zeugungsfähigem Alter“ gibt es diese Bedenken nicht. #break the bias

Frau sein ist für mich…

Teil meiner Identität. Ich betrachte es als ein Privileg, ein wunderbares Geschenk und gleichzeitig eine große Verantwortung. Ich hatte starke Vorbilder: eine starke Mutter und eine starke Oma – das war in ihrer Zeit nicht selbstverständlich. Sie haben das Geld verwaltet, Entscheidungen getroffen, Verantwortung übernommen. Sie waren selbständige und mutige Frauen.

Ich empfinde Frau sein in allen Facetten als großes Glück und vor allem bin ich von Herzen gerne Mutter, was ich als das größte Geschenk betrachte. Natürlich ist diese Rolle auch mit einer großen Verantwortung verbunden. Ich habe drei wundervolle Töchter und ich hoffe, dass auch ich ein gutes Vorbild für sie war bzw. bin. Die Verbundenheit zwischen mir und meinen Töchtern ist etwas ganz Besonderes. Mittlerweile bin ich auch Großmutter und auch diese Rolle liebe ich sehr.

Wandel ist weiblich

So lautete das Motto des DGB in diesem Jahr zum Weltfrauentag. Wir erleben gerade einen Wandel, der durch die Digitalisierung und die Krisen der Welt befeuert wird. Die Corona-Krise wirkte wie ein Brandbeschleuniger für den digitalen Wandel, der unser Leben auf den Kopf stellt. Prozesse werden immer digitaler, künstliche Intelligenz gehört zum Alltag. Es findet eine Entgrenzung von Arbeit statt, die zunehmend im privaten Bereich Einzug hält. Kommunikation findet auf anderen Ebenen und meist zu wenig statt. Hierarchien lösen sich auf, Führung erhält einen neuen Stellenwert.

Wir leben in einer Welt, die sich gefühlt schneller dreht und sich dabei ständig im Krisenmodus befindet: der Krieg in der Ukraine, die Corona-Krise, die Wirtschaftskrise, die Klimakrise. Dabei greifen Unsicherheit und Kontrollverlust um sich. Erfahrungen aus der Vergangenheit sind plötzlich wertlos, geschmiedete Pläne für die Zukunft vernichtet. Fachwissen überholt sich schneller als wir es lehren können. Neue Berufsfelder entstehen, alte fallen weg. Die Digitalisierung, neue Technologien und künstliche Intelligenz verändern die Art, wie wir lernen, leben und arbeiten. Die Digitalisierung verändert die Berufswelt, die Gesellschaft und generell unsere Art, wie wir leben und arbeiten. Gleichzeitig sehen wir einen Fachkräftemangel, gerade auch in Frauenberufen. Erzieherinnen, Krankenschwestern, Lehrerinnen, Psychologinnen, Medizinerinnen werden dringend gebraucht. Damit Freuen den Wandel auf allen Ebenen aktiv mitgestalten können, brauchen wir weniger Voreingenommenheit, bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen sowie eine gerechtere Aufteilung der Familienarbeit. Wir brauchen zudem weibliche Solidarität, gegenseitige Unterstützung und Vernetzung untereinander. Das erlebe ich in vielen Formen und das stärkt mich persönlich.

Wir sind wirksam

Wir stehen – vielleicht wie noch nie zuvor – vor großen Herausforderungen, denen wir uns dringend stellen müssen. Es geht um nichts weniger als unser Überleben auf dieser Erde. Manchmal habe ich das Gefühl, wir sägen an dem Ast, auf dem wir sitzen. Der Klimawandel zeigt spürbare Auswirkungen und wir machen weiter wie bisher. „Da muss doch die Politik aktiv werden.“ „Ich kleines Licht kann doch nichts bewirken, da muss sich die Industrie umstellen“ „Wir in dem kleinen Deutschland können nicht den Klimawandel aufhalten“. Vielleicht stimmt das zum Teil, und trotzdem glaube ich, dass jeder und jede Einzelne von uns seinen Teil dazu beitragen sollte – egal ob Mann oder Frau.

Deshalb ist für mich gerade der Weltfrauentag ein Anlass, darüber nachzudenken, wie ich meine Ressourcen und Stärken einsetzen kann, damit die Welt ein besserer Ort wird. Ich will, dass meine Kinder und Enkelkinder auch in Zukunft gut und glücklich leben.

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news-52 Fri, 11 Feb 2022 12:14:00 +0100 Die Liebe ist geduldig und gütig https://www.gerda-schneider.de/schatztruhe/detail/die-liebe-ist-geduldig-und-guetig/ Der Valentinstag gilt als der Tag der Liebenden. Er ist heftig umstritten, weil ihn die einen als reinen Kommerz sehen und andere als den Tag der Liebe. Wie auch immer man zum Valentinstag steht, ist er doch ein guter Anlass, über die Liebe nachzudenken. Wie so viele Trends kam auch der Valentinstag aus Amerika. US-Soldaten brachten ihn nach dem Zweiten Weltkrieg nach Deutschland. Zurück geht der Valentinstag der Legende nach auf den heiligen Valentin, der am 14. Februar 269 hingerichtet werden sollte, weil er trotz Verbot Paare christlich getraut habe. Angeblich habe er den Paaren Blumen aus seinem Garten geschenkt. Vielleicht behaupten letzteres aber auch nur die Floristen. Wie auch immer, ich gönne den Floristen das Geschäft und freue mich selbst gerade jetzt über die ersten Frühlingsblumen im Winter, die mir mein Mann mitgebracht hat.

Ich habe mir Gedanken über die Liebe gemacht und gemerkt, wie vielfältig und komplex dieses Thema tatsächlich ist. Mit dieser Erkenntnis bin ich nicht allein. Liebe ist der Stoff von vielzähligen Filmen, Romanen und Geschichten. Dabei geht es die ganze Bandbreite der Liebe. Sie kann erwidert werden oder nicht.  Sie kann Menschen in einen Zustand vollkommenen Glücks versetzen oder ins Unglück stürzen. Sie hat eine große Kraft, die verbinden oder zerstören kann.

Mir wurde jedoch auch bewusst, wie klar und einfach die Liebe beschrieben werden kann: Die Liebe ist geduldig und sie ist gütig – so steht es im Hohelied der Liebe, das bei unzähligen Trauungen zitiert wurde. Geduld zu üben wird in unserer schnelllebigen Zeit immer schwieriger. Deshalb fordere ich mit diesem Text etwas Geduld, denn er ist sehr lang. Gleichzeitig geht es hier auch um viel Gutes, das man entdecken kann. Vielleicht ist dies hier eine gute Übung Ihrer Geduld und liebevollen Güte.

Die Liebe ist die Grundlage für unsere Existenz

Wir Menschen sind soziale Wesen, die ohne die Beziehung mit anderen Menschen gar nicht existieren könnten. Wir wären schon längst ausgestorben, wenn wir uns nicht fortpflanzen würden. Wir hätten als Spezies ohne Kooperation mit anderen Menschen nicht überlebt. Es ist ein menschliches Bedürfnis, Gemeinschaft und Nähe zu anderen Menschen zu erleben. Wir wollen uns zugehörig fühlen, Teil einer Gemeinschaft sein – egal ob einer Nation, Glaubensgemeinschaft, Verein oder Familie. Ohne Liebe gäbe es uns nicht.

Die Liebe ist vielfältig

Es gibt verschiedene Arten der Liebe: nicht nur die erotische Liebe, die Liebe zwischen zwei Menschen, sondern auch die elterliche Liebe, die Nächstenliebe, die Liebe zu Tieren, zu Orten und die Selbstliebe. Zudem gibt es verschieden Stadien der Liebe: von der losen Beziehung, sich Verlieben, der tiefen Zuneigung, starker Bindung. Liebe ist eine Haltung, eine Tätigkeit und Fähigkeit, in die man sich hinein entwickelt, hat Erich Fromm in seinem Standardwerk „Die Kunst des Liebens“ gesagt. Dabei sei lieben wichtiger als geliebt zu werden. Seine zeitlose Botschaft: Wer wirklich lieben möchte, muss sich vor allem in Achtsamkeit, Demut und Geduld üben.

Die Liebe ist ein komplexes Gefühl

Je nach Stadion und Art der Liebe entstehen mehr oder weniger starke Gefühle, die durch unterschiedliche biochemische Prozesse erklärt werden können. Während bei frisch Verliebten das Glückshormon Dopamin eine Rolle spielt, wird bei langfristigen Liebesbeziehungen oder Eltern-Kind-Beziehungen eher das Bindungshormon Oxytocin ausgeschüttet.  Gefühle sind komplex und flüchtig, d.h. sie ändern sich. Sie sind eng verbunden mit dem, was wir denken und wie wir etwas bewerten.

Die Liebe ist auch eine Entscheidung

Wir sind weder unseren Gedanken noch unseren Gefühlen hilflos ausgeliefert. Wenn wir eine Beziehung mit jemanden eingehen, ist das eine Entscheidung. Entscheidungen werden meistens unter Unsicherheit getroffen. Nicht umsonst heißt es auch Trauung, d.h. da trauen sich zwei Menschen etwas zu. Zu jeder Entscheidung gehört auch Vertrauen – auch das steckt in dem Wort Trauung. Wenn ich mich getraut habe, dann ist eine Ehe kein Selbstläufer. Ich weiß das aus Erfahrung. Ich bin seit über 40 Jahren glücklich verheiratet – mit demselben Mann.

Die Liebe ist Beziehungsarbeit

Liebe ist die Basis für eine gute Beziehungsarbeit. Ich habe die Traurede meines Großvaters, der Bauer, Künstler, Bürgermeister und Winzer war, nie vergessen. Er hat damals gesagt, dass eine Ehe wie ein junger Rebstock ist. Er muss gehegt und gepflegt werden, damit er stark wird. Nur so kann er die Stürme des Lebens überstehen und wird seine Wurzeln immer tiefer in die Erde graben. Es wird schönes und schlechtes Wetter geben, Perioden der Trockenheit und der Nässe, gute und schlechte Jahre. Liebe ist geduldig und akzeptiert, wie es ist – in dem Wissen, dass es im nächsten Moment anders sein wird. Vielleicht hat Erich Fromm das mit Achtsamkeit, Demut und Geduld als Voraussetzungen für wirkliche Liebe gemeint.

Die Liebe macht nicht blind

Wenn wir verliebt sind, dann ist unsere Wahrnehmung extrem getrübt. In diesem Stadium kann es schon vorkommen, dass die Verliebtheit blind macht. Wahre Liebe jedoch macht nicht blind, sondern öffnet die Augen. Wie sagt der kleine Prinz: „Man sieht nur mit dem Herzen gut.“ Wer wirklich liebt, bewertet nicht, sondern akzeptiert die andere Person so wie sie ist. Vielleicht ist sie manchmal nicht mit deren Verhalten einverstanden, doch sie stellt nie die Person an sich in Frage. Liebe ist geduldig, urteilt nicht und akzeptiert, wie es ist. Alles darf sein, die Vernunft, die Berechnung, die Angst, die Einsicht…und doch ist es, was es ist. Wie in dem schönen Text von Erich Fried:

Es ist was es ist

„Es ist Unsinn, sagt die Vernunft.
Es ist was es ist, sagt die Liebe.

Es ist Unglück. sagt die Berechnung.
Es ist nichts als Schmerz, sagt die Angst.
Es ist aussichtslos, sagt die Einsicht.
Es ist was es ist, sagt die Liebe.

Es ist lächerlich, sagt der Stolz.
Es ist leichtsinnig, sagt die Vorsicht.
Es ist unmöglich, sagt die Erfahrung.
Es ist was es ist, sagt die Liebe

Ohne Liebe ist alles nichts

Ein Text über die Liebe geht nicht ohne die Erwähnung des Hohelieds der Liebe von Paulus aus dem 1. Brief an die Korinther. Darin meint Paulus, dass ohne Liebe nichts einen wirklichen Wert hat. Er beschreibt die Liebe mit zwei göttlichen Qualitäten: „Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig.“

Langmut bedeutet Geduld zu haben, nachsichtig zu sein, verstehen und verzeihen zu können. Es bedeutet auch, einiges auszuhalten und durchzuhalten. Nicht gleich wegzurennen, wenn es schwierig wird. Kritik auch auszuhalten. Die Güte ist eine freundliche, wohlwollende Haltung, man spricht manchmal auch von Herzensgüte, weil gütige Menschen Herzenswärme ausstrahlen. Wer gütig ist, sieht das Gute in anderen Menschen. Er sieht, was ihn liebensvoll und wertvoll macht und drückt dies auch aus. Zur Güte gehören auch Nachsicht, Liebenswürdigkeit, Hilfsbereitschaft und Ehrlichkeit.

Die Liebe ist langmütig und gütig – und sie ist ehrlich, denn sie freut sich an der Wahrheit. Durch die Liebe erkennen wir, dass wir mit uns und allem verbunden sind. Ich, du und wir – die Liebe stiftet diesen Zusammenhang. Liebe ist der Gegenentwurf zu Egoismus, Gier, Kälte, Unrecht, Konkurrenzdenken, Wut, Schadenfreude und Gewalt. Davon gibt es früher wie heute genug in unserer Welt.

Liebe ist auch Selbstliebe

„Liebe ist nur da, wo sie gelebt und erlebt wird. Sie hat täglich ihren Preis. Schales Salz ist ohne Wert! Sinn des Lichtes ist zu leuchten – stellt Euer Licht nicht unter den Scheffel!“ Diese Worte hat der Pfarrer uns ins Stammbuch geschrieben und er prägt unsere Beziehung bis heute. Die Liebe ist nicht etwas Selbstverständliches. Sie muss täglich gelebt und erlebt werden. Sie ist nicht statisch, sondern dynamisch – und hat täglich ihren Preis. Es geht darum, seine Kraft einzubringen und sich nicht auslaugen zu lassen. Nicht zuzulassen, dass es nur noch um das Funktionieren und Belangloses geht. In einer Beziehung ist es wichtig, miteinander über Bedeutsames zu sprechen, für seine Bedürfnisse einzutreten, sein eigenes Licht nicht unter den Scheffel zu stellen. Das verläuft nicht immer störungsfrei. Eine langfristige Beziehung und Liebe kann nur gelingen, wenn man selbst „leuchten“ darf.

Für mich ist Liebe deshalb auch Selbstliebe. Ich glaube, dass es uns leichter fällt, Liebe und Fürsorge zu schenken, wenn wir auch mit uns selbst liebevoll und fürsorglich umgehen. Wie oft verurteilen wir uns selbst, gehen mit uns hart ins Gericht, sind uns selbst nicht genug, stellen unser Licht unter den Scheffel. Lassen wir zu, dass unser Licht leuchten darf - mit seiner ganzen Strahlkraft. Wem das zu viel ist: Vielleicht gelingt es zumindest, uns selbst in den Kreis der Menschen aufzunehmen, denen wir Wohlwollen und Liebe schenken. Mit uns selbst so freundlich und liebevoll umgehen wie mit einem guten Freund oder einer guten Freundin, das ist ein guter Anfang.

Liebe ist noch viel mehr

Ich könnte wahrscheinlich noch stundenlang über die Liebe schreiben, denn sie ist noch so viel mehr. Die bedingungslose Liebe zu Kindern wäre ein eigenes Kapitel. Die Liebe und Achtsamkeit, die Liebe und Respekt, die Liebe und Menschenwürde… es gibt so viele Facetten. Die Liebe schließt Akzeptanz, Freundlichkeit, Fürsorge und Verantwortung ein, sich selbst, anderen und der Gesellschaft gegenüber. Wenn wir alle liebevoller und achtsamer mit uns selbst, mit anderen Menschen, mit allen Lebewesen und unserer Umwelt umgingen, wäre das Leben leichter und die Welt wäre ein freundlicherer Ort. Es wird immer auch die dunkle Seite geben, sonst könnten wir die helle gar nicht wahrnehmen. Und trotzdem kann jeder von uns dazu beitragen, dass die helle Seite in manchen Momenten noch ein kleines bisschen heller ist.  

Vielleicht ist der Valentinstag ein Anlass, mal wieder über die Liebe und die eigenen Beziehungen nachzudenken? Vielleicht können wir an diesem Tag uns selbst ganz bewusst liebevoll begegnen, um dann unser Wohlwollen auch auf andere auszudehnen und mehr Freundlichkeit in die Welt tragen. Da reicht manchmal schon eine kleine Geste, ein Lächeln, ein Kompliment – oder anderen gegenüber Geduld zu üben und gütig zu sein. Die Liebe ist langmütig. Die Liebe ist gütig.

Schönen Valentinstag und liebevolle Grüße

Gerda Schneider

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news-51 Mon, 17 Jan 2022 16:09:00 +0100 Zuversichtlich ins neue Jahr https://www.gerda-schneider.de/schatztruhe/detail/zuversichtlich-ins-neue-jahr/ Blicken Sie zuversichtlich und optimistisch ins neue Jahr? Oder gehen Sie vorsichtshalber lieber vom Schlimmsten aus? Der Jahreswechsel ist für mich ein besonderer Moment. Wir verbringen den Abend mit Menschen, die uns etwas bedeuten - spielen, reden, essen gemeinsam. Kurz vor Mitternacht breitet sich Aktionismus aus: anziehen, Gläser und Champagner richten, raus gehen. Die ersten Böller knallen schon, wir zählen herunter bis es Mitternacht ist, umarmen uns, wünschen uns ein frohes Jahr. Wenn dann die Kirchenglocken läuten und wir in den Himmel schauen, bin ich leicht ergriffen. Abschied nehmen von einem Jahr mit Höhen und Tiefen, das Bekannte loslassen und hinein in das Abenteuer eines neuen Jahres. Nicht wissen, was dieses Jahr bringt und doch voller Zuversicht und Optimismus, dass es gut werden möge.

Allgemeine Verunsicherung
Ich hatte im letzten Jahr einige Seminaranfragen zu Themen rund um Optimismus, Zuversicht, Resilienz und positivem Denken. Was die Personalentwicklungen umtrieb, war die Frage, wie Sie Ihre Mitarbeitenden dabei unterstützen können, in der anhaltenden Corona-Krise gesund und zuversichtlich zu bleiben. Trotz aller Einschränkungen, Vereinsamung, Lockdown, Kurzarbeit, Kindergarten- und Schulschließungen mit Homeoffice und allem, womit ihre Beschäftigten in ihren unterschiedlichen Lebenssituationen konfrontiert waren. Die Unsicherheit und Unplanbarkeit machten vielen Menschen zu schaffen. Kommt der nächste Lockdown? Bleiben die Schulen offen? Wie lange bleibe ich noch im Homeoffice? Kann ich meinen Urlaub planen – und wohin? Darf ich mich mit Freunden treffen? Welche Regeln gelten gerade?

Resilienz: die seelische Widerstandskraft
Ungewissheit, Katastrophen, Unangenehmes gehören zum Leben dazu. Kein Mensch weiß, was im nächsten Moment passiert. Es wird auch immer wieder Misserfolge und Kritik geben. Doch gibt es Menschen, die dieses „Leid“ noch zusätzlich verstärken: durch negative Grübeleien, harsche Selbstkritik und überzogene Erwartungen an sich selbst. Es gibt aber auch Menschen, die wie ein Fels in der Brandung stehen, die ihren Blick freudig nach vorne richten, die von der Kritik nur das verwerten, was hilfreich ist. Man nennt solche Menschen auch resilient, weil sie über eine große psychische Stärke verfügen und selbst aus Niederlagen gestärkt hervorgehen. Diese seelische Widerstandskraft entsteht oft früh im Leben und ist teilweise sogar genetisch bedingt. Die gute Nachricht: wir können auch als Erwachsene aktiv daran arbeiten.

Grundhaltung von resilienten Menschen
Als besonders bedeutungsvoll für die seelische Widerstandskraft sind laut Resilienzforschung Optimismus, Akzeptanz und Lösungsorientierung. Dabei geht es darum, auch das Unangenehme, Leidvolle anzunehmen, um dann voller Zuversicht und optimistisch in die Zukunft zu blicken und nach Lösungen zu suchen. Resiliente Menschen übernehmen Verantwortung, sie gestalten aktiv ihre Beziehungen, pflegen ihre sozialen Kontakte und holen sich Unterstützung, wenn nötig. Sie haben eine positive Erwartung an die Zukunft und tun alles, um die richtigen Weichen zu stellen. Sie haben außerdem die Fähigkeit zur Selbstregulation, d.h. sie schaffen es, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen. Sie übernehmen für ihre Gesundheit Verantwortung und sorgen für eine Balance zwischen Spannung und Entspannung, Belastung und Entlastung.

Optimisten leben länger und sind glücklicher
Wie stark der Einfluss unserer Gedanken auf unser Wohlbefinden ist, wurde in vielen Studien gezeigt. Eine optimistische Denkweise soll sich demnach positiv auf die Gesundheit, das seelische Wohlbefinden und die Beziehungen auswirken. Sie soll zu mehr Selbstvertrauen, Ausgeglichenheit und Gelassenheit führen. Es gibt tatsächlich eine Studie, die zeigen konnte, dass Optimisten länger leben. Die Optimisten unter uns wissen: Uns geht es besser. Wir sind zufriedener, erfolgreicher, glücklicher und kreativer. Wir glauben daran, dass uns gelingt, was wir anpacken. Wir versuchen, aus allem, was passiert, das Beste zu machen. Wir akzeptieren, was ist, lassen los, was nicht ist und packen das an, was veränderbar ist. Wir genießen auch die kleinen Dinge und sind sehr dankbar.

Worin sich Optimisten von Pessimisten unterscheiden
Optimisten haben eine positive Einstellung zum Leben und zur Welt. Sie sind überzeugt, dass kritische Lebensereignisse vorübergehend sind und dass sie sie bewältigen können. Sie erwarten eine positive Zukunft. Pessimisten hingegen haben eine eher negative Einstellung zum Leben und der Welt. Sie sind überzeugt, dass kritische Lebensereignisse schlimm ausgehen werden und sie keinen Einfluss darauf haben.

Optimisten und Pessimisten haben unterschiedliche Erklärungsmodelle für Misserfolg oder Unglück. Ein Optimist glaubt, dass der Misserfolg nicht an ihm liegt, vorübergehend und abhängig vom Kontext ist. Ein Pessimist glaubt, dass der Misserfolg ihm zuzuschreiben ist, dass es immer so ist, unabhängig von der Situation. Wenn bei einem Optimisten ein Vorstellungsgespräch schlecht läuft, würde er es sich so erklären: „Der Personalentwickler hatte einfach einen schlechten Tag. Das war heute eine gute Übung für mich, auch wenn ich die gewünschten Berufserfahrungen nicht vorweisen konnte. Beim nächsten Mal wird das sicher besser laufen.“ Bei einem Pessimisten könnte die Erklärung so aussehen: „Ich kann mich einfach nicht gut präsentieren. Das werde ich wohl nie lernen. Den Job kann ich abschreiben. Ich bin einfach nicht gut genug.“  Was glauben Sie, welche Einstellung ist hilfreicher?

Selbsterfüllende Prophezeiung
Unser Gehirn ist darauf programmiert, unser Überleben zu sichern. Deshalb konzentriert es sich auf mögliche Gefahren und sieht eher die negativen Dinge. Der Neuropsychologe Rick Hanson sagt: „Das Gehirn ist wie ein Klettverschluss für negative Erfahrungen, aber Teflon für positive.“ Das heißt, dass unser Gehirn stärker auf negative Reize reagiert und dass Negatives eher kleben bleibt. Positives wird jedoch schnell vergessen oder ausgeblendet. Schließlich ist das für das Überleben unwichtig.

Dieses negative Gedankenmuster hat einen Nachteil. Denn wenn ich stets das Negative erwarte, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass dies tatsächlich eintritt. Wenn ich also glaube, dass ich mich bei einem Vorstellungsgespräch schlecht präsentiere, werde ich mich selbst so unter Stress setzen, dass mir tatsächlich nichts einfällt. Die sich selbst erfüllende Prophezeiung bestätigt Vorurteile und negative Erwartungen, die wir selbst produzieren und oft nicht der Realität entsprechen. Von Henry Ford stammt der Satz: „Ob du denkst, du kannst es, oder du kannst es nicht. Du wirst auf jeden Fall recht behalten.

Optimismus stärken im neuen Jahr
Ob ich Optimist oder Pessimist bin, habe ich zum Teil in die Wiege gelegt bekommen, zum Teil ist es anerzogen und die gute Nachricht: zum Teil kann ich es auch selbst beeinflussen. Es gibt zahlreiche Übungen, die eine resiliente und optimistische Haltung stärken können. Hier drei Dinge, die Sie sofort tun können, um Ihren Optimismus im neuen Jahr zu stärken:

  1. Starten Sie positiv in den Tag. Tun Sie am Morgen etwas für sich: Yoga, Meditation, Joggen oder einfach eine kurze Atemübung. Machen Sie sich bewusst, dass der Beginn des Tages die Stimmung für den restlichen Tag prägt.
  2. Seien Sie freundlich zu sich und den anderen. Hierfür reichen kleine Gesten: ein ehrliches Lächeln, Aufmerksamkeit, zuhören, ein Kompliment, eine nette Notiz. Kleinigkeiten, die weder viel Zeit noch Geld kosten, aber von Herzen kommen.
  3. Beenden Sie dankbar den Tag. Erinnern Sie sich an die kleinen positiven Momente des Tages und schreiben Sie am Abend auf, wofür Sie dankbar sind – oder sprechen Sie darüber, wenn Sie in Gemeinschaft mit anderen leben.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie zuversichtlich und optimistisch in das neue Jahr blicken. Wir können die Wellen des Lebens nicht aufhalten, aber wir können lernen, darauf zu reiten. Also üben Sie sich darin, darauf zu reiten und glauben Sie daran, dass es Ihnen gelingt. Denn Sie wissen ja: Ob Sie glauben, dass Sie es können oder glauben, dass Sie es nicht können. Sie werden in jedem Fall recht behalten.

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news-50 Fri, 03 Dec 2021 11:59:00 +0100 Geduld! Alles braucht seine Zeit... https://www.gerda-schneider.de/schatztruhe/detail/geduld-alles-braucht-seine-zeit/ Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier… puhh, vier Wochen warten? Das ist ganz schon lang. Haben wir es verlernt zu warten? Alles soll schnell gehen, sofort verfügbar sein, Warten ist vergeudete Zeit. Keine Zeit verlieren. Nichts Wichtiges verpassen. Immer online. Die digitale Kommunikation fordert permanente Erreichbarkeit und schnelle Reaktion. Ungeduld ist zur neuen Tugend geworden – wir sind agil, aktiv, anpackend. Wir hetzen von einem Termin zum nächsten. Kein Wunder, dass wir in einer gestressten Gesellschaft leben – und der Stress immer noch mehr zunimmt.

Unser Gehirn braucht Pausen. Entwicklung braucht Zeit. Gut Ding will Weile haben. Das bestätigt auch die moderne Gehirnforschung. Um zu lernen und kreativ zu sein, braucht das Gehirn Zeit. Jeder, der mal ein Musikinstrument gelernt hat, der in einer Sportart zur Meisterschaft gelangen wollte, hat erfahren, dass Geduld und Ausdauer die Grundlage des Erfolgs sind. Jeder Hobbygärtner weiß, dass das Gras nicht schneller wächst, wenn man daran zieht. Da helfen nur ein guter Samen, gute Bedingungen, der richtige Dünger, die richtige Pflege – und viel Zeit. Ungeduld kann der erste Schritt zum Scheitern sein.

In einer Gesellschaft, in der die Beschleunigung und damit der Stress immer mehr zunehmen, fällt es schwer, Geduld zu üben und sie auch wieder als Tugend zu begreifen. Vielleicht könnten wir wieder lernen, Wartezeiten als geschenkte Zeit zu betrachten. Vielleicht könnte es uns gelingen, mit uns selbst und unseren Mitmenschen mehr Geduld zu haben. Der Entwicklung von Kindern Zeit zu geben. Unserer eigenen Entwicklung Zeit zu geben. Das ist ein Lernfeld, auf das nur wir selbst uns begeben können: Innehalten, sich selbst spüren, die Stille im lärmenden Alltag suchen, sich entspannen, Nichtstun. Auf Distanz zur Hektik des Alltags gehen. Das Handy zur Seite legen, eine gezielte Pause von digitalen Kommunikationsmedien einlegen. Sich einlassen auf das Warten, weil wir gerade dort das Unerwartete finden. Geduldig warten, was auftaucht und alles mit Offenheit und Neugierde betrachten, ohne es zu bewerten.

Geduld ist das Wissen, dass Dinge ihre eigene Zeit brauchen. Es ist die Weisheit, das zu verstehen und zu akzeptieren. Laut Jon Kabat-Zinn, dem Begründer der MBSR-Methode, bedeutet Geduld zu haben, „für jeden Augenblick empfänglich zu sein und ihn in seiner Fülle anzunehmen, zu wissen, dass sich alles entfaltet, wenn der richtige Moment gekommen ist.“ Wenn wir von einem Moment ungeduldig zum nächsten Moment hasten, vergessen wir immer mehr, den jetzigen Moment wahrzunehmen, wertzuschätzen und in seiner Fülle anzunehmen. Wir leben aber nur jetzt - gestern ist vorbei und die Zukunft ist ungewiss. Das ist die Übung der Achtsamkeitspraxis: immer wieder den jetzigen Moment zu beobachten, ohne zu bewerten – und deshalb wirkt sie ausgleichend, stressmindernd und wohltuend. Wenn Sie sich dafür interessieren: Auf meiner Seite www.mbsr-gerdaschneider.de gibt es dazu mehr Informationen und entsprechende Angebote. 

Zum Abschied des Jahres 2021 hier ein wunderschönes Gedicht von Veronica A. Shoffstall (After a while):

Nach einer Weile lernst du den feinen Unterschied kennen zwischen dem Halten einer Hand und dem Fesseln einer Seele.

Und du lernst, dass Liebe nicht anlehnen heißt und dass Gesellschaft nicht Sicherheit bedeutet.

Und du lernst, dass Küsse keine Verträge sind und Geschenke keine Versprechen.

Und du beginnst deine Niederlagen zu akzeptieren mit erhobenem Haupt und offenen Augen,
mit der Anmut einer Frau oder eines Mannes, nicht mit dem Kummer eines Kindes.

Und du lernst deine Straßen auf das Heute zu bauen, weil der Boden des Morgen zu unsicher ist für Pläne und Zukünfte manchmal mitten im Flug abstürzen.

Nach einer Weile lernst du, dass selbst Sonnenschein verbrennt, wenn du zu viel davon bekommst.

Deshalb, pflanze deinen eigenen Garten und schmücke deine eigene Seele,
anstatt auf jemanden zu warten, der dir Blumen bringt.

Und du lernst, dass du wirklich durchhalten kannst.
dass du wirklich stark bist, dass du wirklich wertvoll bist.
Und du lernst, und du lernst…
Mit jedem Abschied lernst du.

Nach einer Weile ist das Jahr vorbei und wir nehmen Abschied. Ich habe 2021 gelernt, dass ich wirklich durchhalten kann, mit viel Geduld, Liebe und Dankbarkeit. Ich habe mich auf Neues eingelassen, Altes losgelassen und gelernt, dass ich nichts erzwingen kann. Geduld! Alles im Leben hat seine Zeit und braucht seine Zeit … und das ist gut so. 

Ich wünsche Ihnen besinnliche Feiertage mit schönen Momenten im Kreis von lieben Menschen, aber auch mit etwas Zeit für sich. Starten Sie hoffnungsvoll und zuversichtlich in das Jahr 2022 und bleiben Sie gesund.  

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news-48 Thu, 04 Nov 2021 10:15:00 +0100 Wo finde ich das Glück? https://www.gerda-schneider.de/schatztruhe/detail/gluecksmomente-sind-fluechtig/ Ich freue mich, dass meine Homepage jetzt komplett überarbeitet ist. Aber macht mich das glücklich? Einen kurzen Moment des Glücks habe ich empfunden, als ich die Nachricht erhielt: „Wir haben jetzt Ihre Homepage veröffentlicht“. In diesem Moment habe ich gefühlt, wie mein Herz einen kleinen Sprung gemacht hat. Es gibt eine interessante Studie von Dr. Killingsworth, der in einer großen Studie 15.000 Menschen gefragt hat: „Wann sind Sie glücklich?“ Die Studienteilnehmenden hatten eine App und wurden per Zufallsgenerator im Laufe des Tages gefragt, ob sie gerade auf ihre momentane Tätigkeit fokussiert oder mit den Gedanken ganz woanders sind. Gleichzeitig sollten sie angeben, wie ihr Glücksgefühl gerade ist. Das Fazit seiner Studie:  Das Glück liegt im Augenblick.

Es hat sich in der Studie gezeigt, dass wir uns fast die Hälfte unserer wachen Zeit nicht auf die Sache konzentrieren, die wir gerade tun. Wir sind mit unseren Gedanken ganz woanders. Es hat sich auch gezeigt, dass das Glücksempfinden stark an den Grad an Präsenz geknüpft ist. Wenn wir also mit dem, was wir gerade tun, wirklich im Kontakt sind, fühlen wir uns glücklicher – und zwar unabhängig davon, was wir tun.

Wenn unsere Gedanken umherwandern, wenn wir uns gedanklich mit dem beschäftigen, was gestern war oder vielleicht eintreten könnte, dann fühlen wir uns weniger glücklich. Wie viele Glücksmomente am Tag verpassen wir also, weil wir nicht achtsam sind: der erste Schluck Kaffee mit seinem belebenden Duft, die grüne Wiese mit leuchtendem Klatschmohn, Kinderlachen, ein wärmendes Feuer im Winter, eine Arbeit, die wir mit Freude verrichten… Es lohnt sich, mit der Aufmerksamkeit bei dem zu sein, was gerade ist und sie vielleicht auch ganz bewusst auf die positiven Dinge zu richten. Denn unser Gehirn ist eher darauf trainiert, Negatives wahrzunehmen, um uns vor Gefahren zu schützen. Probleme, Schwierigkeiten, Unerledigtes rücken in den Fokus der Aufmerksamkeit und bestimmen unser Denken und damit unser Handeln. Dabei ist es völlig unerheblich, ob das die Realität ist oder reine Vorstellung. Mark Twain sagte: „Ich bin ein alter Mann und habe viel Schreckliches erlebt, aber zum Glück ist das meiste davon nie eingetroffen.“

Unser katastrophisches Gehirn neigt dazu Dinge, die positiv sind, die gut laufen, auszublenden. Die sind für das Überleben schließlich unwichtig. Deshalb hilft es, die Aufmerksamkeit bewusst auf die Dinge zu lenken, die gut sind, die neu sind, die für positive Gefühle sorgen - und zwar im Hier und Jetzt. Wie viele Menschen glauben, dass das Glück in ferner Zukunft liegt, wenn sich bestimmte Dinge erfüllen. Wenn ich die Prüfung bestanden habe …, wenn ich in Rente gehe …, wenn ich im Lotto gewinne, dann … - und sind dann enttäuscht, weil es ganz anders ist als in ihren Vorstellungen.

Das Glück finden wir nur hier und nur jetzt. Denn Glücksmomente sind flüchtig. Sie kommen und gehen - so wie Gedanken, Gefühle, Geräusche, Körperempfindungen und der Atem. Sie lassen sich nicht festhalten, so gerne wir das tun würden. Aber wenn wir sie gar nicht bemerken, weil unsere Gedanken, Grübeleien und Sorgen unseren Fokus auf Dinge lenken, die entweder vorbei sind oder nie eintreten werden, dann nehmen wir uns ein Stück Lebensqualität. Wenn wir mit allen Sinnen präsent sind, wird uns bewusst, dass jeder Moment einzigartig, aber auch vergänglich ist – Momente des Glücks genauso wie Momente des Unglücks. 

Wenn Sie Ihr Glück suchen, dann finden Sie es nur hier und jetzt. Oder in diesem Moment... oder in diesem... viel Glück!

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news-47 Mon, 08 Mar 2021 09:52:11 +0100 Weltfrauentag 2021 – für eine gleichberechtigte Zukunft in und nach der Krise https://www.gerda-schneider.de/schatztruhe/detail/weltfrauentag-2021-fuer-eine-gleichberechtigte-zukunft-in-und-nach-der-krise/ Das Motto des diesjährigen Weltfrauentags: „Women in leadership: Achieving an equal future in a COVID-19 world“. Der Weltfrauentag weist darauf hin, dass die Belastung für Frauen deutlich gestiegen ist und die Krise existierende Ungleichheiten verstärkt. Frauen in der Corona-Krise nehmen eine ganz besondere Stelle ein. Als Krankenschwestern,  Pflegekräfte, Ärztinnen, Verkäuferinnen, Kassiererinnen,  Erzieherinnen und Lehrerinnen halten sie das System am Laufen. Als Mütter tragen sie die Hauptlast beim Homeschooling, der Kinderbetreuung und der Hausarbeit. Die Ungleichheit zwischen Frauen und Männern hat sich durch die Krise noch verschärft. Alte Rollenmodelle werden durch die Krise zementiert. Eine Studie der UN* ermittelte, dass Frauen im Vergleich zu Männern etwa das Dreifache der unbezahlten Sorgearbeit übernehmen. Gleichzeitig sind Frauen auch in politischen Gremien weiterhin stark unterrepräsentiert. Gerade im Landtag in Baden-Württemberg ist die Quote mehr als schlecht und ich fürchte, das wird sich nach der Wahl nicht wesentlich ändern.  Dabei hätten wir die Chance auf eine weibliche Ministerpräsidentin.

Ich frage mich seit vielen Jahren: Warum ist das so? Das ist wie ein Kampf gegen Windmühlen. Frauen scheinen Frauen nicht zu wählen, denn immerhin stellen sie 50 % der Wahlberechtigten. Wie viele gute Frauen habe ich in der Politik scheitern sehen, weil die WählerInnen den Männern den Vorzug geben. Wie viele gute Frauen habe ich in Unternehmen scheitern sehen, weil die Führungsebene und Personalentwicklungen lieber die Männer fördern. Ich höre ganz oft, dass doch die Qualifikation zählen sollte und nicht das Geschlecht. Und selbst Frauen wollen keine Quotenfrauen sein. Seltsamerweise haben die wenigsten Männer Skrupel ihre persönlichen Netzwerke und Seilschaften zu nutzen, wenn es um ihre Karriere geht. Dabei geht es auch nicht immer um Qualifikation, sondern oft um Beziehungen.

Ich glaube, wir brauchen mehr Solidarität unter Frauen. Wir sollten uns mehr gegenseitig vertrauen, stärken und unterstützen. Wir sollten auch Frauen erlauben, Fehler zu machen und daraus zu lernen. Gleichberechtigung haben wir erst dann erreicht, wenn in Führungsriegen und in der Politik die Unfähigkeit unter Männern und Frauen gleich verteilt ist. Irgendwie beschleicht mich immer wieder das Gefühl, dass Unfähigkeit bei Männern eher verziehen wird als bei Frauen.

Frauen sind keine besseren Männer, sondern Frauen – mit all ihren Schwächen und Stärken. Für eine gut funktionierende Wirtschaft und Politik brauchen wir Frauen und Männer, die gleichberechtigt und auf Augenhöhe ausgewogene Entscheidungen zum Wohle der Unternehmen und der Gesellschaft treffen. Dazu können wir alle unseren Beitrag leisten.

Mein Wunsch zum Weltfrauentag: Bitte stärkt, unterstützt und wählt Frauen, wir brauchen sie dringend in der Politik und der Wirtschaft. Ganz nach dem diesjährigen Motto: Frauen in Führungspositionen. Für eine ebenbürtige Zukunft in einer COVID-19-Welt – und auch für die Zeit danach.

Mein Beitrag zum Weltfrauentag: Ein Online-Schnupperkurs zur Stressreduktion durch Achtsamkeit - primär für Frauen, aber auch Männer sind herzlich willkommen. Heute um 19 Uhr im virtuellen Raum.

*Studie der UN: www.unwomen.de/aktuelles/corona-eine-krise-der-frauen

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news-46 Sun, 17 Jan 2021 17:41:30 +0100 Alles geht vorüber https://www.gerda-schneider.de/schatztruhe/detail/alles-geht-vorueber/ Ich mag den Jahreswechsel, den Rückblick auf das Vergangene und den Ausblick auf das Kommende. Dabei wird mir immer ganz besonders bewusst, dass die größte Macht im jetzigen Augenblick liegt. Denn gestern ist vorbei und morgen ist ungewiss. Das vergangene Jahr war schon ver-rückt. Wir mussten das ganze Jahr so viele Dinge loslassen, die wir lieb gewonnen hatten. Wie viele Reisen, Geburtstagsfeiern und sonstige Feste wurden abgesagt oder verschoben. Wie viele persönlichen Begegnungen waren eingeschränkt,  wie viele Kulturveranstaltungen und Vereinsaktivitäten eingestampft. Es galt immer wieder neue Regelungen und Veränderungen im Alltag zu akzeptieren.

Auch mein Leben hat sich im letzten Jahr komplett verändert. Keine Reisen, keine Kultur, kaum Präsenzseminare. Trotzdem kann ich dem vergangenen Jahr viel Positives abgewinnen. Es war ein extrem lehrreiches Jahr. Meine ersten Online-Kurse, Live-Online-Trainings und Webinare, Videos drehen, mit Licht und Ton experimentieren. Viele Veranstaltungen, an denen ich online teilnahm, die ich live nicht besucht hätte. Austausch mit vielen Kolleginnen und Kollegen, die ich vorher nicht kannte. Daneben hat mir meine eingeschränkte Reisetätigkeit freie Zeit für meine Ausbildung als MBSR-Lehrerin und für meine eigene Achtsamkeitspraxis ermöglicht. Auch meine Dankbarkeit ist gewachsen: für ein sicheres Land, ein schönes Zuhause, ein stabiles Netz und eine Familie, die mich trägt.

Was morgen ist, weiß keiner - zu keiner Zeit. Also vertraue ich auf den Augenblick und meine Entscheidungen, die ich jetzt treffe - für eine Zukunft, die ich nicht kenne. Ich glaube, es ist wichtig, über alle Zukunftsängste, der Ungewissheit und dem Jammern über Vergangenes die Gegenwart nicht zu vergessen. Jeder Moment ist kostbar und kommt nie wieder zurück. Natürlich gibt es im Leben Momente, die traurig und schwer sind - es gibt aber auch Momente, in denen wir glücklich und froh sind. Wenn wir nicht wüssten, was Trauer ist, könnten wir auch kein Glück empfinden.

Das Gute daran: alles im Leben ist vergänglich und manchmal hilft es, Unvermeidliches zu akzeptieren und sich von Konzepten, wie etwas zu sein hat, zu lösen. Das wiederum ermöglicht, dass wieder Neues entstehen kann. Genau darin liegt für mich der Zauber eines neuen Jahres. Offen und neugierig zu sein für alles, was kommt und voller Vertrauen, dass ich alle Katastrophen des Lebens meistern werde und dabei nicht alleine bin. Alles geht vorüber - auch die Pandemie. So starte ich zuversichtlich und dankbar in das Jahr 2021.

Ich wünsche Ihnen für den Rest des Jahres Gesundheit, Glück und Zuversicht - und in den Momenten, in denen es vielleicht schwierig ist, Sie genervt sind oder verzagen, denken Sie bitte daran: Alles geht vorüber.

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news-45 Sun, 25 Oct 2020 10:18:17 +0100 Die Zeitfee war da! https://www.gerda-schneider.de/schatztruhe/detail/die-zeitfee-war-da/ "Stell dir vor, heute Nacht kommt die Zeitfee und schenkt dir eine Stunde. Der Tag heute hat also 25 statt 24 Stunden. Was machst du mit dieser einen geschenkten Stunde?" Diese Frage stelle ich sehr gerne bei meinen Zeitmanagement-Kursen. News- und Pressebeiträge news-44 Sun, 02 Aug 2020 10:59:43 +0200 Lernchancen aus der Covid-19-Krise https://www.gerda-schneider.de/schatztruhe/detail/lernchancen-aus-der-covid-19-krise/ Vor fünf Monaten war die Welt noch in Ordnung - zumindest dachten wir das. Das Virus war jedoch bereits mitten unter uns. Seitdem ist viel passiert und unser Alltag hat sich verändert. Die Mund- und Nasenbedeckung gehört mittlerweile zu unserem Alltag, genauso wie die täglichen Corona-Ticker. Die heimischen Urlaubsgebiete sind überfüllt, Reisen ins Ausland nach wie vor eingeschränkt. Die Wirtschaft leidet unter massiven Umsatzeinbrüchen und so mancher Kleinbetrieb kämpft ums Überleben. Die Angst vor einem Aufflammen der Infektionen im Herbst ist groß und vielen wird die Verletzlichkeit des erreichten Wohlstands bewusst.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Unsere eingefahrenen Muster und Einstellungen garantieren schnelle Handlungsfähigkeit und geben Sicherheit. Bei ungewohnten Situationen bewirken sie jedoch oft gerade das Gegenteil: sie lähmen uns, erzeugen Angst und Stress. Eine achtsame innere Haltung kann uns helfen, in der Krise auch die Chancen zu sehen, gewohnte Muster in Frage zu stellen und neu zu betrachten. Diese Lernchancen bietet die aktuelle Krise:

Lernchance: Akzeptanz und Geduld
Ein winziges Virus zeigt uns, dass wir nicht alles kontrollieren und beeinflussen können. Die Situation ändert sich von Moment zu Moment und wir müssen mit dem zurechtkommen, was ist. Dabei hilft es meist nicht, etwas erzwingen zu wollen. Geduld ist eine oft unterschätzte Tugend. Vielleicht können wir daraus mitnehmen, dass wir jeden gegenwärtigen Moment so akzeptieren, wie er ist und dass Dinge ihre eigene Zeit brauchen.

Lernchance: Sinn und Werte leben
Familien rücken näher zusammen, Freundschaften sortieren sich, Gesundheit erhält einen neuen Stellenwert. Weniger Abgase, weniger Lärm, weniger Staus. Wir haben jetzt die Chance zu erkennen, was und wer wirklich wichtig ist im Leben. Vielleicht suchen wir in unserem Tun vermehrt den Sinn und leben unsere Werte bewusster.

Lernchance: Nicht urteilen und bewerten
Unsere ständigen Bewertungen verstärken den täglichen Stress. Wir bewerten unbewusst alle Dinge, Menschen und Ereignisse, wir denken in Kategorien wie gut oder schlecht. Vielleicht gelingt es uns, manches aufmerksamer zu beobachten, ohne gleich zu bewerten.

Lernchance: Offen für neue Erfahrungen
Es kommt immer auf den Menschen an - gerade in digitalen Zeiten. Es gibt viele innovative Ideen, sich selbst und anderen zu helfen. Die digitale Welt ist so gut wie die Menschen, die sie gestalten und nutzen. Vielleicht haben wir unseren Blick für die digitale Welt geweitet, wenn wir sie offen, kreativ und innovativ zum Wohle aller nutzen.

Lernchance: Dankbar sein
Mit dem Blick auf die Geschehnisse in der Welt haben die meisten Menschen bei uns während der Pandemie unser sicheres und soziales System zu schätzen gelernt. Vielleicht haben wir erkannt, wofür wir dankbar sein können und schätzen jetzt mehr, was wir bisher als selbstverständlich erachteten. Das gilt für die kleinen und die großen Dinge des Lebens.

Lernchance: Loslassen und sein lassen
In einer Welt, in der "keine Zeit" schon fast zum Statussymbol gehört, ist es für viele Menschen eine neue Erfahrung, plötzlich "Zeit zu haben". Unsere Freizeit ist wie der Arbeitsalltag mit Aktivitäten gefüllt. Es gilt, gewohnte Aktivitäten sein zu lassen, Gewohnheiten loszulassen und unsere Sorgen zuzulassen. Vielleicht haben wir für uns erkannt, dass es uns gut tut, manches einfach sein zu lassen - vom Modus des Tuns in den Modus des Seins zu kommen.

Keiner weiß, wie lange uns die Covid-19-Krise noch begleiten wird. Wir wissen aber, dass sie unser Leben auf den Kopf stellt, weil sie bewährte Gewohnheiten, Muster und Überzeugungen verändert. Vielleicht liegt aber genau darin unsere Chance, Altbewährtes zu hinterfragen und neu zu denken.

Ich glaube, dass Achtsamkeit uns helfen kann, mit den Veränderungen sinnvoll umzugehen. Achtsam zu sein bedeutet, den Fokus auf das Hier und Jetzt zu legen. Beobachten, ohne zu urteilen und zu bewerten. Neugierig und offen jeden Moment bewusst wahrzunehmen, statt sich über Vergangenes zu ärgern oder über Zukünftiges zu grübeln. Geduld, Akzeptanz, Dankbarkeit und Vertrauen zu kultivieren. Damit lernen wir, auch mit Stress- und Krisensituationen gelassener umzugehen und die Lernchancen zu nutzen.

Möchten Sie mehr über Achtsamkeit erfahren? Bei meinem Online-Kurs "Achtsam und gelassen den Alltag meistern" erhalten Sie in sieben Wochen ein tiefes Verständnis für die innere Haltung und Praxis der Achtsamkeit.

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news-43 Sun, 03 May 2020 11:52:50 +0200 Das Vergleichen ist das Ende des Glücks... https://www.gerda-schneider.de/schatztruhe/detail/das-vergleichen-ist-das-ende-des-gluecks/ Es sind seltsame Zeiten gerade. Für das, was gerade passiert, haben wir alle keine Blaupause. Wir können auf keine Muster und keine Erfahrungen zurückgreifen. Die Situation ist einzigartig und unvergleichlich. Das zu akzeptieren fällt uns schwer. News- und Pressebeiträge news-42 Thu, 19 Mar 2020 17:50:57 +0100 Achtsam durch die Corona-Krise https://www.gerda-schneider.de/schatztruhe/detail/achtsam-durch-die-corona-krise/ Wir leben gerade in außergewöhnlichen Zeiten. Viele Menschen sorgen sich um ihre Familie, ihre wirtschaftliche Situation und sich selbst. Die Situation ändert sich von Moment zu Moment, was gestern noch selbstverständlich war, ist heute vorbei. News- und Pressebeiträge news-41 Mon, 10 Feb 2020 08:20:02 +0100 "Der Zug fällt aus" - Tragik oder Komödie? https://www.gerda-schneider.de/schatztruhe/detail/der-zug-faellt-aus-tragik-oder-komoedie/ Letzte Woche stand ich am Bahnhof und schaute mit vielen anderen Menschen erstaunt auf die Anzeige: "Zug fällt aus". Die Reaktionen der Menschen konnten unterschiedlicher nicht sein. Sie reichten von einem Schulterzucken über Schimpfen ("Das ist immer das Gleiche mit der Bahn") bis zum Anbrüllen der Schaffner, die zufällig den Weg kreuzen. Rational oder emotional? Wir neigen dazu, unser Verhalten rationalen Entscheidungen zuzuschreiben. Wir werden aber mehr von unserem Unterbewusstsein und damit unseren Gefühlen, Einstellungen, Werten und Überzeugungen gesteuert als uns lieb ist. Wenn der Zug ausfällt, habe ich rational betrachtet die Wahl unter verschiedenen Alternativen: meinen Termin absagen oder verschieben, einen anderen Zug oder einen Mietwagen nehmen. Emotional betrachtet sieht das anders aus. Die einen zeigen auffällige Stresssymptome wie Schweißausbrüche, roter Kopf, hohe Atemfrequenz und andere bleiben völlig ruhig, zumindest äußerlich. Dabei sind es selten allein die Umstände, die solche emotionalen Reaktionen auslösen - auch wenn es sicherlich ein Unterschied ist, ob ich zu meiner Tante zum Kaffeeplausch fahre oder einen wichtigen Termin wahrnehmen muss. Was ist das überhaupt: Stress? Stress wurde vom Stressforscher Hans Selye als "unspezifische Reaktion des Körpers auf jegliche Anforderung" definiert. Im Prinzip ist Stress eine Anpassungsreaktion des Körpers auf äußere Herausforderungen und kann eine Kaskade körperlicher Stressreaktionen auslösen. Das autonome Nervensystem wird hochgefahren, es kommt zur Produktion von Stresshormonen. Akuter Stress, der schnell wieder endet und bei dem sich der Körper wieder beruhigt, kann sogar einen belohnenden Effekt haben. Auf Dauerstress ist unser Körper jedoch nicht eingerichtet und es kann zu weitreichenden Folgen auf die Gehirnstruktur, den Körper und die Gesundheit kommen.    Dann will ich mich jetzt weniger stressen! Super, klasse Entscheidung. Aber funktioniert das? Ob mich eine Situation stresst oder nicht, hängt im Wesentlichen von meiner Bewertung und den gemachten Erfahrungen ab - und da läuft vieles unterbewusst ab. Habe ich schon mal erlebt, dass ein Zugausfall auch dazu führen kann, dass ich schneller ans Ziel komme, wird mein Stresspegel eher niedrig sein. Habe ich andere Erfahrungen gemacht oder ist die Situation für mich völlig neu, wird der Stresspegel steigen. Aber wie komme ich zu einer anderen Bewertung? Ich könnte mir zunächst bewusst machen, was mit mir in einer solchen Situation passiert. Welche Gedanken habe ich, wenn auf der Bahnhofstafel der Text erscheint, dass der Zug ausfällt. Was fühle ich genau? Bin ich wütend, verzweifelt, ängstlich? Wie reagiert mein Körper darauf? Wie genau verhalte ich mich in dieser Situation? Es ist wichtig, diese Fragen für sich genau zu beantworten und sich am besten sogar aufzuschreiben. Denn nur so bringe ich ein Muster an die Oberfläche und habe die Chance, beim nächsten Mal anders zu reagieren. In dem Moment, in dem ich wahrnehme, was da gerade passiert, kann ich entscheiden, anders zu denken, zu fühlen, zu reagieren oder mich anders zu verhalten. Der Flamme der Erregung die Luft entziehen Wenn ich den Reiz wahrnehme, habe ich die Chance, den Raum zwischen Reiz und Reaktion zu nutzen. Nur so kann ich die Situation neu bewerten. Bei stressigen Situationen hilft es, innerlich Stopp zu sagen, ganz bewusst tief ein- und auszuatmen und dann kurz darüber nachdenken, welche Handlungsoptionen ich jetzt habe und wie ich reagieren will. Wenn wir unseren Gefühlen die automatischen, negativen Gedanken entziehen, werden sie sich beruhigen. Wenn sich die Gefühle beruhigen, werden sich auch Körper und Geist beruhigen. Das ist wie einer Flamme, der man die Luft entzieht. Erst dann haben wir die Möglichkeit, uns anders zu verhalten. Und wie werde ich gelassener? Ein Weg zu mehr Gelassenheit ist Achtsamkeit: Aufmerksam sein und akzeptieren, was ist. Loslassen, was nicht ist. Offen sein für Neues. Darauf vertrauen, dass alles gut wird. Geduld üben und nicht urteilen und werten. Den Geist des Anfängers bewahren. Eine achtsame innere Haltung hilft uns, die Komplexität und Unsicherheit unserer Welt zu akzeptieren und konstruktiv damit umzugehen. Sie unterstützt einen flexibleren Umgang mit neuen Herausforderungen, weil sich neue Handlungsmöglichkeiten erst eröffnen, wenn automatische, reflexive Denk- und Handlungsmuster erkannt und unterbrochen werden. Auch Lachen hilft... Ich stelle mir gerade vor, ich stehe am Bahnhof und der Zug fällt aus. Ich merke, wie die Wut in mir aufsteigt: "Nicht schon wieder!" Ich atme drei Mal tief ein und aus, öffne meine Bahn-App, schaue nach einer anderen Verbindung und gehe in Ruhe einen Kaffee trinken. Dabei lerne ich nette Menschen kennen und wir tauschen Geschichten über unsere Erlebnisse mit der Bahn aus. Ich erzähle, dass wir vier Wochen durch Südamerika gereist sind, alle Bahn-, Bus- und Flugverbindungen super geklappt haben - und dann standen wir bei der Heimreise 40 Minuten in Böblingen und warteten auf die Bereitstellung des Zugs. Wir lachen herzlich darüber.]]> News- und Pressebeiträge news-40 Thu, 02 Jan 2020 11:31:31 +0100 Gute Vorsätze für das neue Jahr https://www.gerda-schneider.de/schatztruhe/detail/gute-vorsaetze-fuer-das-neue-jahr/ Haben Sie sich für das neue Jahr etwas vorgenommen? Weniger Stress? Mehr für den Klimaschutz tun? Mehr Zeit für die Familie? Dann sind Sie in guter Gesellschaft. Laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der DAK sind dies die wichtigsten Vorsätze der meisten Menschen in Deutschland. News- und Pressebeiträge news-39 Sun, 03 Nov 2019 17:27:55 +0100 "Das mache ich mit links" - oder wozu ein Missgeschick gut sein kann https://www.gerda-schneider.de/schatztruhe/detail/das-mache-ich-mit-links-oder-wozu-ein-missgeschick-gut-sein-kann/ Die letzten acht Wochen war mein Motto: „Das mache ich mit links“. Ich gebe zu, das war nicht ganz freiwillig. Ich hatte mir das rechte Handgelenk mehrfach gebrochen und mein rechter Arm war zunächst bis zum Oberarm und dann später bis zum Ellbogen mit einer Gipsschiene fixiert. News- und Pressebeiträge news-38 Thu, 22 Aug 2019 10:58:00 +0200 Achtsamkeit beim Reisen https://www.gerda-schneider.de/schatztruhe/detail/achtsamkeit-beim-reisen/ Waren Sie im Sommerurlaub auf Reisen? Mögen Sie es wie ich, ferne Länder mit allen Sinnen zu erleben, in fremde Kulturen einzutauchen, Neues und Unbekanntes zu entdecken? Ich war dieses Jahr in Südamerika und es war eine spannende Zeit. Dabei wurde mir wieder bewusst, wie wichtig Achtsamkeit beim Reisen ist. Achtsam zu sein heißt, die Dinge so zu sehen und akzeptieren, wie sie sind. Es bedeutet, offen für Neues und geduldig zu sein, nichts zu erzwingen und nicht zu urteilen. Es ist eine innere Haltung, die auf Vertrauen, Achtung und Respekt für sich und andere beruht. Mit einer achtsamen Haltung wird Reisen zu einem besonderen Erlebnis und gleichzeitig ergeben sich beim Reisen viele Gelegenheiten, Achtsamkeit zu üben und zu verfeinern.

In einer anderen Klimazone, Kultur und Zeit geht so manches etwas langsamer. Wir brauchen Geduld - mit uns selbst, anderen und den Umständen. Es gilt, jeden einzelnen Moment anzunehmen wie er ist, sich Zeit lassen und zu genießen – ohne zu hetzen oder etwas verändern zu wollen. Dazu gehört Akzeptanz: andere Länder, andere Sitten. Nicht immer läuft alles nach Plan. Der Zug fährt nicht, der Flug wurde gestrichen, es gelten andere Maßstäbe für Hygiene. Akzeptanz heißt in diesem Fall nicht, alles klaglos hinzunehmen, sondern es so zu nehmen wie es ist und das Beste daraus zu machen.

Am besten gelingt uns das, indem wir nicht urteilen. Wir können gar nicht anders, als unbewusst Menschen und Ereignisse zu bewerten. Dabei schränkt unsere selektive Wahrnehmung unseren Erfahrungsraum immer wieder ein. Beim Reisen eröffnen sich neue Räume, wenn man wertende Urteile bemerkt und aufmerksam beobachtet. Wenn es einem gelingt, sich von vorgefertigten Meinungen und Urteilen frei zu machen, werden wir uns mit dem „Geist des Anfängers“ für neue Erfahrungen und Sichtweisen öffnen können. Dazu gehört auch, nicht zu vergleichen und sich dem Gefühl hinzugeben, alles schon einmal gesehen zu haben. Jeder Moment ist einzigartig und unwiederbringlich.

Es gibt immer wieder Orte, die wir ungern verlassen. Menschen, die uns ans Herz gewachsen sind, ein wunderschöner Strand, eine traumhafte Unterkunft. Nun gilt es, wieder loszulassen. Alles hat seine Zeit. Dabei ist uns bewusst, dass wir nichts erzwingen können. Es ist, wie es ist. Es gibt nichts zu erreichen, nichts zu leisten. Das gibt tiefe Zufriedenheit und bringt Entschleunigung.

Bei all dem lernen wir uns selbst wieder besser kennen. Unser Vertrauen wächst – in uns selbst und anderen. Wer sich selbst und anderen nicht vertraut, tut sich schwer zu reisen. Denn die Welt ist voller Gefahren. Vertrauen bedeutet, diese nicht auszublenden, aber darauf zu vertrauen, alle Herausforderungen meistern zu können. Vertrauen bedeutet, positiv auf andere Menschen zuzugehen und eine Verbindung zu schaffen. Vertrauen bedeutet, sich zu öffnen und andere zu akzeptieren, wie sie sind. Es heißt auch, vorsichtig zu sein, ohne vom Schlimmsten auszugehen.

Ich bin sehr dankbar, dass ich zu einer privilegierten Minderheit gehöre, die ferne Länder bereisen darf und ich weiß, dass Tourismus für viele Länder Fluch und Segen zugleich ist. Umso mehr plädiere ich für eine achtsame Form des Reisens, bei der die Achtung von Menschen und Natur im Zentrum steht. Das Bewusstsein für die Vielfalt der Menschen, Schönheit der Natur, Fragilität der Erde und fremde Kulturen entsteht nur durch persönliches Erleben. Achtsames Reisen bildet, erweitert den Horizont und gehört für mich zu einem guten Leben.

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news-37 Fri, 07 Jun 2019 09:28:16 +0200 Achtsamkeit – Hype oder Schlüssel? https://www.gerda-schneider.de/schatztruhe/detail/achtsamkeit-hype-oder-schluessel/ Wir leben in einer Zeit der Vernetzung, Beschleunigung und Überreizung. Überall erreichbar, immer online, stets im Stress. Viele fühlen sich als Getriebene und sitzen im Hamsterrad, das sich gefühlt immer schneller dreht. Und dann kommt ein Trend wie Achtsamkeit, der auf den ersten Blick so gar nicht in die heutige Welt passt. Aber vielleicht passt er gerade deshalb so gut? Achtsamkeit als Hype? Google tut es, SAP und viele andere großen Konzerne: Ihre Mitarbeitenden üben sich in Achtsamkeit. Firmen sind gewinnorientiert, sie investieren da, wo es sich lohnt. Also muss es einen Mehrwert geben. Es gibt Stimmen in Unternehmen, die Achtsamkeit mittlerweile als Schlüsselfaktor für die Arbeitswelt 4.0 sehen. Der digitale Wandel, agile Teams und zunehmende Vernetzung brauchen kreative und aufmerksame Mitarbeitende, die achtsam mit sich und anderen umgehen. Was wir nicht brauchen, sind gestresste, überlastete Menschen, die sich gegen jede Veränderung sperren.  Was ist das denn überhaupt: Achtsamkeit? Im Prinzip ist Achtsamkeit nichts anderes als jedem einzelnen Moment die gleiche Aufmerksamkeit zu schenken. Im Hier und Jetzt zu sein, ohne etwas zu bewerten oder ändern zu wollen. Wir erleben solche Momente, wenn wir uns auf etwas fokussieren oder in einer Tätigkeit aufgehen, zum Beispiel beim Klettern, bei einer konzentrierten Arbeit, beim Spielen. Wir sind dann eins mit unserem Körper, unserem Geist und unseren Gefühlen. Wir sind ganz präsent und aufmerksam. Nur sind solche Momente für viele Menschen immer seltener. Das führt zu einem höheren Stressempfinden. Viele leiden unter Schlaflosigkeit oder anderen stressbedingten Symptomen, weil sei nicht mehr abschalten können und der Strom der Gedanken unaufhaltsam kreist. Mit Achtsamkeit gelingt es, solche oft negativen Gedankenspiralen zu durchbrechen. Wie werde ich achtsam? Achtsamkeit besteht aus bestimmten Basisübungen wie Meditation, Bodyscan oder Yoga. Dadurch steigt das Bewusstsein für den eigenen Körper. Gedanken und Gefühle werden urteilsfrei wahrgenommen und können reguliert werden. Bewertungsmuster und Verhaltensweisen können verändert werden. Es kommt schließlich zu einer verfeinerten Selbstwahrnehmung und mehr Selbstbewusstsein. Achtsamkeit ist aber vor allem eine innere Haltung. Die schlechte Nachricht dabei: Achtsamkeit ist nichts, was ich mal schnell lernen kann, man braucht Geduld, Offenheit und Akzeptanz. Die gute Nachricht: Achtsamkeit öffnet Türen, zu einem selbst und zu anderen. Man wird gelassener, freundlicher und aufmerksamer – im Umgang mit sich selbst und mit anderen. Die Lebensqualität steigt, weil ich jederzeit ein Mittel habe, das Hamsterrad kurz anzuhalten und mich als selbstwirksam zu erleben.  Achtsamkeit als Schlüssel Ich glaube, Achtsamkeit als Gegentrend zur Beschleunigung ist wirklich ein Schlüssel für den gesunden Umgang mit der Arbeitswelt 4.0. Denn wir brauchen so dringend wie nie zuvor Menschen, die wissen, wer sie sind, die sich selbst und anderen vertrauen, die ihre Grenzen erkennen. Menschen, die sich offen, neugierig und urteilsfrei Veränderungen stellen. Kreative, geduldige und gelassene Menschen, die sich und anderen gut tun. Achtsam zu sein ist eine innere Haltung, die Kulturen verändern kann.    ]]> News- und Pressebeiträge news-36 Sat, 11 May 2019 14:18:03 +0200 Gedanken zum Muttertag https://www.gerda-schneider.de/schatztruhe/detail/gedanken-zum-muttertag/ Mutter zu sein ist eine der herausforderndsten Rollen im Leben. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Dabei wachsen nicht nur die Kinder. Man wächst auch selbst - und manchmal sogar über sich hinaus. News- und Pressebeiträge news-35 Tue, 30 Apr 2019 10:02:42 +0200 Das Dilemma des Fachkräftemangels https://www.gerda-schneider.de/schatztruhe/detail/das-dilemma-des-fachkraeftemangels/ Die Wirtschaft stöhnt: Die Auswirkungen des Fachkräftemangels stellen ein großes Problem dar. Der Aufwand für die Rekrutierung steigt, die Belastung für die vorhandenen Arbeitskräfte nimmt zu, der Termindruck wächst, es drohen Auftragsverluste. News- und Pressebeiträge news-34 Thu, 07 Mar 2019 20:00:00 +0100 Weltfrauentag: Ausgewogenheit für eine bessere Welt https://www.gerda-schneider.de/schatztruhe/detail/weltfrauentag-ausgewogenheit-fuer-eine-bessere-welt/ Das Motto des diesjährigen internationalen Frauentags lautet: „#BalanceforBetter“. Je besser die Ausgewogenheit, desto besser ist die (Arbeits)Welt. In Deutschland ist der Leitspruch in diesem Jahr ganz pragmatisch: „Verfassungsauftrag Gleichstellung – Taten zählen!“ News- und Pressebeiträge news-33 Thu, 21 Feb 2019 17:34:49 +0100 Gedanken zum Tag der Muttersprache https://www.gerda-schneider.de/schatztruhe/detail/gedanken-zum-tag-der-muttersprache/ Heute ist der Internationale Tag der Muttersprache. Dieser Gedenktag wurde von der UNESCO zur Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit ausgerufen. Es soll das Bewusstsein für die Einzigartigkeit und den Wert der Sprachenvielfalt wecken. News- und Pressebeiträge news-32 Thu, 14 Feb 2019 09:23:07 +0100 Valentinstag – ein Tag der Aufmerksamkeit https://www.gerda-schneider.de/schatztruhe/detail/valentinstag-ein-tag-der-aufmerksamkeit/ Ehrlich gesagt konnte ich dem Valentinstag noch nie etwas abgewinnen. Braucht es einen speziellen Tag, um der Partnerin oder dem Partner die Liebe durch Geschenke zu beweisen? Ich finde Nein. Das gilt für mich genauso für den Muttertag. Was die beiden Tage gemeinsam haben? Der Blumen- und Pralinenabsatz steigt enorm, Kosmetiksalons und Parfümerien sind überfüllt und die Prospektflut mit angeblichen Sonderangeboten verstopft den Briefkasten.

Nicht dass Sie glauben, ich würde beide Termine nicht feiern wollen, weil ich keinen Anlass hätte. So ist das nicht. Ich habe Freunde und mag Menschen. Ich bin schon lange Jahre glücklich verheiratet und ich bin stolze Mutter dreier großartiger Töchter. Gründe, diese Tage zu feiern, hätte ich reichlich. Ja, und das Leben als Ehefrau und Mutter fordert viel: (Beziehungs-) Arbeit, Konfliktfähigkeit, Stressresistenz und Kompromisse. Es kommt jedoch viel mehr zurück als man mit Geld jemals kaufen könnte: bedingungslose Liebe, Erfüllung und Glück. Auch wenn ich dem Valentinstag nichts abgewinnen kann, ist er für mich ein Tag, an dem ich besonders dankbar bin: für all die Liebe, die ich in meinem Leben erfahren durfte und darf, für Menschen, die ich mag und die mich mögen und für eine wunderbare Partnerschaft.  

Ich fände es schön, wenn der Valentinstag nicht ein Tag des Verkaufs, sondern ein Tag der Liebe und Aufmerksamkeit wäre. Morgens beim Bäcker nicht zu maulen über die Schlange, sondern der Verkäuferin ein Kompliment zu machen für ihre Geduld; mit der einsamen Oma, die auf der Parkbank sitzt, ein paar Worte zu wechseln; anderen Menschen einfach so ein Lächeln zu schenken – Möglichkeiten und Anlässe gibt es reichlich. Ich denke schon, dass wir mehr Liebe und Aufmerksamkeit auf der Welt brauchen. Dabei wäre es für so manchen Zeitgenossen schon gut, bei sich selbst anzufangen. 

Mein Tipp zum Valentinstag und jeden anderen Tag: Beginnen Sie den Morgen mit einem breiten Lächeln vor dem Spiegel und versuchen Sie, diesen Gesichtsausdruck so lange wie möglich zu halten. Sie werden erstaunt sein über die Wirkung - auf Sie selbst und auf andere.

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news-31 Wed, 02 Jan 2019 12:52:49 +0100 Mutig ins neue Jahr https://www.gerda-schneider.de/schatztruhe/detail/mutig-ins-neue-jahr/ Ich betrachte das Leben als einen Fluss. Niemand weiß, wo und wann der Fluss für ihn endet und in etwas Größeres mündet. Ich kann die Strömung für mich nutzen oder dagegen ankämpfen. Ich kann Hindernissen ausweichen oder überwinden. Ich entscheide. News- und Pressebeiträge