Wo finde ich das Glück?
Ich freue mich, dass meine Homepage jetzt komplett überarbeitet ist. Aber macht mich das glücklich? Einen kurzen Moment des Glücks habe ich empfunden, als ich die Nachricht erhielt: „Wir haben jetzt Ihre Homepage veröffentlicht“. In diesem Moment habe ich gefühlt, wie mein Herz einen kleinen Sprung gemacht hat.
Es gibt eine interessante Studie von Dr. Killingsworth, der in einer großen Studie 15.000 Menschen gefragt hat: „Wann sind Sie glücklich?“ Die Studienteilnehmenden hatten eine App und wurden per Zufallsgenerator im Laufe des Tages gefragt, ob sie gerade auf ihre momentane Tätigkeit fokussiert oder mit den Gedanken ganz woanders sind. Gleichzeitig sollten sie angeben, wie ihr Glücksgefühl gerade ist. Das Fazit seiner Studie: Das Glück liegt im Augenblick.
Es hat sich in der Studie gezeigt, dass wir uns fast die Hälfte unserer wachen Zeit nicht auf die Sache konzentrieren, die wir gerade tun. Wir sind mit unseren Gedanken ganz woanders. Es hat sich auch gezeigt, dass das Glücksempfinden stark an den Grad an Präsenz geknüpft ist. Wenn wir also mit dem, was wir gerade tun, wirklich im Kontakt sind, fühlen wir uns glücklicher – und zwar unabhängig davon, was wir tun.
Wenn unsere Gedanken umherwandern, wenn wir uns gedanklich mit dem beschäftigen, was gestern war oder vielleicht eintreten könnte, dann fühlen wir uns weniger glücklich. Wie viele Glücksmomente am Tag verpassen wir also, weil wir nicht achtsam sind: der erste Schluck Kaffee mit seinem belebenden Duft, die grüne Wiese mit leuchtendem Klatschmohn, Kinderlachen, ein wärmendes Feuer im Winter, eine Arbeit, die wir mit Freude verrichten… Es lohnt sich, mit der Aufmerksamkeit bei dem zu sein, was gerade ist und sie vielleicht auch ganz bewusst auf die positiven Dinge zu richten. Denn unser Gehirn ist eher darauf trainiert, Negatives wahrzunehmen, um uns vor Gefahren zu schützen. Probleme, Schwierigkeiten, Unerledigtes rücken in den Fokus der Aufmerksamkeit und bestimmen unser Denken und damit unser Handeln. Dabei ist es völlig unerheblich, ob das die Realität ist oder reine Vorstellung. Mark Twain sagte: „Ich bin ein alter Mann und habe viel Schreckliches erlebt, aber zum Glück ist das meiste davon nie eingetroffen.“
Unser katastrophisches Gehirn neigt dazu Dinge, die positiv sind, die gut laufen, auszublenden. Die sind für das Überleben schließlich unwichtig. Deshalb hilft es, die Aufmerksamkeit bewusst auf die Dinge zu lenken, die gut sind, die neu sind, die für positive Gefühle sorgen - und zwar im Hier und Jetzt. Wie viele Menschen glauben, dass das Glück in ferner Zukunft liegt, wenn sich bestimmte Dinge erfüllen. Wenn ich die Prüfung bestanden habe …, wenn ich in Rente gehe …, wenn ich im Lotto gewinne, dann … - und sind dann enttäuscht, weil es ganz anders ist als in ihren Vorstellungen.
Das Glück finden wir nur hier und nur jetzt. Denn Glücksmomente sind flüchtig. Sie kommen und gehen - so wie Gedanken, Gefühle, Geräusche, Körperempfindungen und der Atem. Sie lassen sich nicht festhalten, so gerne wir das tun würden. Aber wenn wir sie gar nicht bemerken, weil unsere Gedanken, Grübeleien und Sorgen unseren Fokus auf Dinge lenken, die entweder vorbei sind oder nie eintreten werden, dann nehmen wir uns ein Stück Lebensqualität. Wenn wir mit allen Sinnen präsent sind, wird uns bewusst, dass jeder Moment einzigartig, aber auch vergänglich ist – Momente des Glücks genauso wie Momente des Unglücks.
Wenn Sie Ihr Glück suchen, dann finden Sie es nur hier und jetzt. Oder in diesem Moment... oder in diesem... viel Glück!