Mutig ins neue Jahr

Ich betrachte das Leben als einen Fluss. Niemand weiß, wo und wann der Fluss für ihn endet und in etwas Größeres mündet. Ich kann die Strömung für mich nutzen oder dagegen ankämpfen. Ich kann Hindernissen ausweichen oder überwinden. Ich entscheide.

Wie oft höre ich: Ich kann nicht ..., weil ich muss (ja) ....  Hinter dem „kann nicht“ steht sehr oft ein „ich will nicht“ oder „ich traue mich nicht“. Es gibt wenige Dinge, die ich nicht kann, wenn ich will. Es gibt auch wenige Dinge, die ich wirklich muss. Viele sagen zum Beispiel, sie hätten gerne „mehr Zeit für sich“. Wenn ich nachfrage, was sie daran hindert, kommt meist die Aussage: Ich kann nicht, weil ich dies oder jenes tun muss. Wer entscheidet, was ich nicht kann und was ich tun muss? Ich oder andere? Ich glaube, jeder ist für sich selbst verantwortlich. Wenn ich sage: „Ich habe keine Zeit für Sport, weil ich so viel arbeiten muss“, gebe ich die Verantwortung ab. Ich kann ja nichts dafür. Andere sind schuld, die mir die Arbeit auferlegen. Eine Teilnehmerin in einem Seminar erzählte Folgendes: "Immer wenn ich denke: Ich muss... oder jemand anders sagt zu mir: Du musst oder Sie müssen, sage ich mir innerlich: einen Scheiß muss ich." Das würde ihr helfen, ihre eigenen Bedürfnisse zu erkennen und sich abzugrenzen. Wer zwingt uns denn so viel zu arbeiten? Wer zwingt uns, die eigenen Bedürfnisse zu vernachlässigen oder die Gesundheit aufs Spiel zu setzen? Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Ich entscheide, ob ich viel arbeite. Ich entscheide, wie ich mit meiner Gesundheit umgehe. Ich entscheide, wie wichtig mir die Arbeit, die Familie, meine finanzielle Sicherheit oder meine Freunde sind. Jede Entscheidung hat natürlich ihren Preis. Man kann nicht alles haben. Eine Entscheidung für etwas ist meist eine Entscheidung gegen etwas. Ich übernehme die Verantwortung für meine Entscheidungen und lebe mit den Konsequenzen. Ja, Selbstverantwortung erfordert Mut. Mut, für seine eigenen Bedürfnisse einzustehen. Mut, sich abzugrenzen und Klartext zu reden. Mut, zu entscheiden. Mut, Fehler zu machen und daraus zu lernen. Ich wünsche mir für 2019 mehr Mut: für jeden Einzelnen, für die Gesellschaft und die Politik. Entscheidungen werden unter Unsicherheit getroffen, denn niemand hat eine Glaskugel für die Zukunft. Die schlechteste Wahl ist meist, nicht zu entscheiden und Dinge auszuhalten oder auszusitzen. Ich „kann nicht, weil ich muss...“ ist eine faule Ausrede. Alles beginnt in meinem Kopf, mit meinem Denken. Die Einschränkungen und Zwänge - was ich nicht kann und was ich muss - sind selbst auferlegt. Das Motto für manche heißt: Wer nicht wagt, der nicht verliert. Ich glaube: Wer wagt, gewinnt und wer nicht wagt, verliert – zumindest langfristig. Für das neue Jahr wünscht man sich Gesundheit, Glück und Zufriedenheit. Ich wünsche uns allen für 2019 vor allem Mut. Stehen wir mutig für unsere Bedürfnisse ein. Hinterfragen wir unsere Zwänge - das, was wir wirklich müssen. Sprechen wir mutig die Dinge an, die uns stören. Schweigen wir nicht zu Umständen, die uns aufregen. Lernen wir aus unseren Fehlern. Lassen Sie uns mutig denken, entscheiden und handeln.   Ich wünsche Ihnen für das neue Jahr: Übernehmen Sie das Ruder in Ihrem Fluss des Lebens, achten Sie sich und andere, seien Sie mutig - dann kommen Glück und Zufriedenheit von ganz alleine. Gutes Gelingen!