Internationaler Weltfrauentag: Press for Progress
Am 8. März 2018 ist internationaler Weltfrauentag. An diesem Tag steht die Frau und ihre Rolle in der Gesellschaft im Mittelpunkt. Die Themen der über 100-jährigen Tradition des Weltfrauentags haben sich gewandelt, aber der Kampf für mehr Frauenrechte ist noch lange nicht am Ende.
Dieses Jahr gibt es ein besonders Jubiläum: 100 Jahre Frauenwahlrecht. Heute ist es selbstverständlich, dass Frauen zur Wahl gehen. Offensichtlich ist es jedoch nicht genauso selbstverständlich, sich zur Wahl zu stellen und Frauen zu wählen. Denn Frauen sind in der Politik auch nach 100 Jahren in der Minderheit. Auf allen Ebenen - egal ob Stadt- und Gemeinderat, Kreisrat, Landtag oder Bundestag - bestimmen Frauen zu wenig mit. Mit einem Anteil von 20 bis 30 % sind sie an wichtigen Entscheidungen und Weichenstellungen nicht oder zu wenig beteiligt. Digitalisierung, zunehmende Armut, alternde Gesellschaften, Flüchtlingsströme, Klimawandel und viele andere Einflussfaktoren verändern die Welt. Es wird sich ein gesellschaftlicher Wandel in einem Ausmaß vollziehen, wie wir es uns heute noch nicht vorstellen können. Deshalb bin ich überzeugt, dass wir alle Kräfte und eine Vielfalt von Denkweisen brauchen. Umsicht, Weitblick und visionäres Handeln - auch und vor allem auf der politischen Ebene - sind gefordert, damit wir die Herausforderungen der Zukunft meistern. Es müssen heute die Rahmenbedingungen gesteckt und die richtigen Weichen gestellt werden. Den internationalen Weltfrauentag und 100 Jahre Frauenwahlrecht betrachte ich als Aufruf an die Frauen, Druck auszuüben, damit es vorangeht. Aber auch als Aufruf, ihren Teil zum Fortschritt zu leisten. Ganz nach dem Motto des Internationalen Weltfrauentags 2018 „Press for Progress“. Altersarmut, Diskriminierung, (sexuelle) Gewalt, Lohnungleichheit, politische Teilhabe, Bildungsungerechtigkeit sind nur einige der Themen, für die es sich national und international zu kämpfen lohnt. Dafür brauchen wir eine angemessene politische Teilhabe von Frauen - in allen politischen Gremien. Wir brauchen Frauen, die sich zur Wahl stellen, aber vor allem Männer und Frauen, die Frauen auch wählen.